Zeng Fanzhi - Untitled 9, 78031-1, Van Ham Kunstauktionen
Zeng Fanzhi: Untitled #9 aus unserer Rubrik: Zeitgen. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle
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Zeng Fanzhi - Untitled #9

1964 Wuhan, China

Modern | Post War | Contemporary
am 06.06.2024, Los 31
Taxe: € 200.000

FANZHI, ZENG
1964 Wuhan, China

Titel: Untitled #9.
Datierung: 2001.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 70 x 70cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Zeng Fanzhi 2001.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Provenienz:
- ShanghART Gallery, Shanghai
- Privatsammlung

Ausstellungen:
- ShanghART Gallery, Shanghai 2001

- Zeng ist einer der bekanntesten, chinesischen Künstler der Gegenwart und seine Werke sind auf dem internationalen Auktionsmarkt gesucht
- Eindringliches Porträt mit lebhaftem Pinselstrich und den charakteristischen, vergrößerten Gesichtszügen
- Zengs Einfluss des deutschen Expressionismus wird in seinen Porträts besonders deutlich
- Werke des Künstlers befindet sich in bedeutenden Sammlungen, u.a. San Francisco Museum of Modern Art, Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris und National Art Museum of China, Peking

Menschwerdung in Maos kommunistischem China
Zeng Fanzhi wird 1964 in Wuhan, China, geboren. Er wächst somit in der Kulturrevolution von Mao Zedong heran, deren Ziel es ist, die kommunistische Ideologie zu stärken und damit die sozialistischen Gesellschaftsstrukturen zu festigen. Heutzutage ist diese Zeit vor allem durch die gewaltvolle Unterdrückung des Individuums in Erinnerung geblieben, die die chinesische Gesellschaft bis heute prägt.


1991 macht er seinen Abschluss am renommierten Hubei Institute of Fine Arts in seiner Heimatstadt Wuhan. Nicht nur China öffnet sich in dieser Zeit dem Westen, auch der Künstler wird in seiner Ausbildung vor allem vom deutschen Expressionismus und der französischen Romantik geprägt. Insbesondere die kreative Verarbeitung von extremen gesellschaftlichen Veränderungen fasziniert ihn.
1993 zieht Zeng Fanzhi schließlich nach Peking, was eine harte Zäsur für ihn und seine Kunst bedeutet. Die Schnelllebigkeit und Anonymität der Metropole geben ihm ein Gefühl von Einsamkeit. Um seinem Gefühl von Distanz Ausdruck verleihen zu können, entwickelt er die "Mask"-Serie, die ihm schließlich zu weltweitem Ruhm verhelfen soll und bis heute zu eine seiner bekanntesten Werkphasen zählt. In den Porträts sind die Gesichter der Protagonisten mit Masken bedeckt. So wird ihnen zum einen die Individualität genommen, aber auch ihre wahren Emotionen, die sich nur anhand der Augen erahnen lassen.

Aufbruch in eine neue Ära
Das hier vorgestellte Werk "Untitled #9" von 2001 markiert einen Umschwung in Zeng Fanzhis Oeuvre, welcher offiziell in der Ausstellung von 2001 "Raw beneath the Mask" in der ShanghART Gallery gefeiert wird. Die "Mask"-Serie ist nun zu Ende erzählt, die Protagonisten reißen sich die Masken vom Gesicht und zeigen schonungslos ihr wahres, rohes Anlitz. Auch "Untitled #9" ist Teil der bedeutenden Ausstellung. Nahezu wie ein Blick in den Spiegel offenbart sich dem Betrachter in diesem Porträt der Oberkörper eines Mannes, der mit starrem Blick geradeaus schaut. Sein leicht verschwommenes Gesicht ist blutverschmiert. Das Abreißen der Maske war ein gewaltvoller Akt, der seine Spuren hinterlassen hat. Seine Gesichtszüge sind stark vergrößert. Der Einfluss der deutschen Expressionisten auf Zeng Fanzhis wird hier ganz eindeutig sichtbar. Mit seinen großen, wässrigen und starren Augen fesselt der Porträtierte den Betrachter an sich. Obwohl in der Bewegung erstarrt, strahlt er eine Energie und Intensität aus, derer man sich kaum entziehen kann. Der Hintergrund bleibt gräulich, in seiner Farbigkeit zurückhaltend, einzig der blaue Schatten des Mannes bringt eine Räumlichkeit in den Hintergrund.

The Young Pioneers
Um den Hals gebunden trägt der Mann ein rotes Tuch. Ein Motiv, was sich häufig in den Werken Zeng Fanzhis und auch auf den Straßen und vor allem Schulen Chinas wiederfindet. Es ist das Erkennungszeichen der "Young Pioneers", einer Organisation für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren, die von der Kommunistischen Partei Chinas geführt wird. Es ist ein Symbol mit einem emotionalen Stellenwert für eine ganze Gesellschaft und einem ganz persönlichen für den Künstler: Zeng Fanzhi wurde die Ehre nicht zuteil, diesen Schal als Kind tragen zu dürfen und damit Teil der Gruppe der "Young Pioneers" zu sein. Der rote Schal repräsentiert im Kontext des blutunterlaufenen Gesichts die traumatische Erfahrung der Einsamkeit und Isolation, mit denen der Künstler seit seiner Kindheit und Jugend konfrontiert wird und macht es für den Betrachter des Bildes erfahrbar. Zeng bringt mit diesem Werk das Individuum in den Fokus, ein interessantes Spannungsfeld in einer Gesellschaft, in der vor allem die Gemeinschaft zählt.

Zeng ist einer der bekanntesten Künstler der Gegenwart. Im Oktober 2013 wurde sein Werk "Das letzte Abendmahl " für 23,3 Millionen Dollar versteigert, ein Auktionsrekord für zeitgenössische asiatische Kunst. Zeng hat an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen auf der ganzen Welt teilgenommen. Er vertritt China 2009 auf der Biennale von Venedig, und 2013 zeigt das Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris eine große Retrospektive seines Werks. Seine Gemälde befinden sich in den ständigen Sammlungen des Los Angeles County Museum of Art, des San Francisco Museums of Modern Art, des Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris und des National Art Museum of China, Peking. Aktuell ist die Einzelausstellung "Near and Far/Now and Then" in der Scuola Grande della Misericordia in Venedig zu sehen.

Profilbild Marion Scharmann

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Marion Scharmann

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517. Modern | Post War | Contemporary,
am 06.06.2024, Los 31
Taxe: € 200.000

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