Cindy Sherman - Untitled 362, 68004-59, Van Ham Kunstauktionen

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Cindy Sherman - Untitled #362

1954 Glen Ridge, NJ/USA

From a Universal Collector - The Olbricht Collection
am 26.09.2020, Los 424
Ergebnis: € 18.060
(inkl. Aufgeld)

SHERMAN, CINDY
1954 Glen Ridge/NJ, USA

Titel: Untitled #362.
Datierung: 2000.
Technik: C-Print auf Kapaplatte aufgezogen.
Darstellungsmaß: 69 x 46cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert, betitelt und nummeriert (verso auf Platte).
Exemplar: 6/6.
Rahmen: Rahmen. Im Rahmen beschrieben.

Provenienz:
- Metro Pictures, New York

Ausstellungen:
- Künstler-Verein Malkasten, Düsseldorf 2001
- me Collectors Room, Berlin 2015
- Museum Jorn, Silkeborg 2017
- Weserburg Museum für Moderne Kunst, Bremen 2018/2019

Literatur:
- Schoppmann, Wolfgang: ohne zögern - Die Sammlung Olbricht Teil 2, Heidelberg 2001, Abb. S. 217
- Stiftung Olbricht (Hrsg.): Cindy Sherman - Works from the Olbricht Collection, Berlin 2015, Abb. S. 75
- Museum Jorn (Hrsg.): Cindy Sherman, Silkeborg 2017, Abb. o.S. (Headshots), S. 137 mit Abb.

Einen Sammlungsschwerpunkt innerhalb der Olbricht Collection stellen die Werke wichtiger Künstlerinnen aus dem In- und Ausland dar. Dazu gehören auch mehrere Arbeiten von Cindy Sherman. In unterschiedlichen Werkphasen entstanden, geben sie einen wunderbaren Überblick über das Schaffen der amerikanischen Künstlerin. Die hier vorgestellte Fotografie stammt aus dem Jahr 2000 und wird der Serie der "Hollywood/Hampton Types" zugeordnet, denn die beiden Orte stehen für den Jetset schöner Menschen.

Cindy Sherman bleibt auch in diesem Werk ihrem Leitmotiv treu und verkörpert einen weiblichen Stereotyp: Kokett und selbstbewusst schaut ihre "Figur" in die Kamera. Sie ist frontal oberhalb des Bauches abgelichtet, eine Pose von Models oder Schauspielerinnen für Setkarten imitierend. Nicht nur das Bild einer in die Jahre gekommenen Frau enttäuscht die Erwartung an eine derartige Darstellung. Die dick aufgetragene Schminke ist ebenso wenig zu übersehen wie die Perücke, die schiefen Zähne und die Brustprothese. Das Zurschaustellen der Maskerade entlarvt das Rollenmuster, überzeichnet es und lässt es zur Karikatur seiner selbst werden. Der zerplatzte amerikanische Traum wird hier, wie auch in den anderen zwischen ca. 2000 - 2002 entstandenen Werken der Serie, eindrucksvoll versinnbildlicht.

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