Schwerin - Grosse Prunkgirandole aus dem Tafelsilber des Grossherzogs Friedrich Franz IV von Mecklenburg-Schwerin, 59821-1, Van Ham Kunstauktionen
Schwerin: Große Prunkgirandole aus dem Tafelsilber des Großherzogs Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin aus unserer Rubrik: Silber
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Schwerin - Große Prunkgirandole aus dem Tafelsilber des Großherzogs Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin

Europäisches Kunstgewerbe
am 19.11.2016, Los 1353
Taxe: € 12.000
Ergebnis: € 15.480
(inkl. Aufgeld)

GROßE PRUNKGIRANDOLE AUS DEM TAFELSILBER DES GROßHERZOGS FRIEDRICH FRANZ IV. VON MECKLENBURG-SCHWERIN.
Schwerin. 1904. Carl Daniel Heinrich Schomaker. Entwurf wohl Prof. Otto Rohloff, Berlin.

Silber. Kräftiger Rundfuß mit Akanthus- und Godronenzier und glockenförmig gewölbter Mitte.
Schlanker, balusterförmiger Schaft mit reichem Reliefdekor. Darauf großer, zweireihiger
Kandelaberaufsatz mit insgesamt acht eingedrehten Akanthusarmen. Diese in weiblichen
Köpfen mit ägyptischem Kopfschmuck endend, darauf jeweils große Vasentüllen mit
eingesteckten Tropftellern. Die Arme untereinander durch Gliederketten verbunden. Zentrale
Bekrönung des Aufsatzes durch ebenfalls reich gearbeitete Vase. Der Deckel mit Zapfenknauf
abnehmbar und als zusätzliche Kerzentülle zu verwenden. Ca. 8010 g. Höhe 72 cm, ø Aufsatz ca. 45 cm.
Marken:
Mondsichel & Krone, Feingehalt 800, Werkstattmarke Schomaker (Carl Daniel Heinrich Schomaker, ab ca. 1913 Hofgoldschmied, Scheffler, Mittel- und Nordostdeutschland Nr. 96). Zustand A/B. Überversilbert.

Provenienz:
Erworben Cristie's Amsterdam, The European Noble House Sale, Dezember 2003, Los 200.

Literatur:
Erinnerungsblätter der Festwoche 5.-11. Juli 1904 zu Schwerin i.

M.: Die Festwoche in Schwerin zur Feier des Einzugs Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich Franz IV. und seiner hohen Gemahlin Alexandra geb. Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg. Die hier vorliegende Girandole abgebildet: S. 21 u. 22.

Der Leuchter geht im Entwurf und in den Einzelheiten auf die sogenannten "russischen Terrinen" zurück, die durch Heirat aus Russland ins Haus Mecklenburg nach Schwerin gelangten. Friedrich Ludwig, geb. 1778, Erbgroßherzog von Mecklenburg-Schwerin seit 1815, ehelichte 1799 Großfürstin Helene Paulowna, Tochter Kaiser Pauls von Russland. Zu ihrer Aussteuer gehörten zwei mächtige Terrinen auf Präsentationssockeln, die Bestandteil eines großartigen silbernen Tafelservices waren, das Berthold Christian Schlepper 1774 in St. Petersburg schuf.
Für die im Jahre 1904 bevorstehende Hochzeit des Großherzogs Friedrich Franz IV. mit Alexandra, Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Königliche Prinzessin von Großbritannien, beschlossen die Mecklenburgischen Ritterschaftlichen Stände, zwei große Jardinieren auf Präsentiersockel und vier "Kandelaber" nach dem Vorbild der "russischen Terrinen" anfertigen zu lassen und dem Hohen Paar als Geschenk zu überreichen. Mit dem Entwurf des Geschenks wurde Prof. Otto Rohloff, einer der besten Ziseleure und Metallhandwerker Deutschlands und Lieferant Kaiser Wilhelms II., beauftragt. Rohloff ließ die Jardinieren in Berlin anfertigen und ziselierte sie. Die vier Kandelaber wurden durch Hofjuwelier Heinrich Rose in Schwerin angefertigt.
Am 10.05.1904 genehmigte der Bürgerausschuss der Stadt Schwerin 5000 Mark für ein Geschenk der Stadt an das Großherzogliche Paar. Bereits vier Wochen später, am 29.06.1904, meldete der Magistrat, das Geschenk "bestehend aus zwei sechsarmigen Kandelabern und zwei Terrinen aus Silber" könne im Laden des Goldschmieds Jost besichtigt werden. Die Überreichung des Geschenks an das Großherzogliche Paar fand am 6.7.1904 statt. Eine Abbildung des Geschenks findet sich im Gedenkbuch.
Das Geschenk der Stadt Schwerin weist stilistisch große Ähnlichkeit mit den Kandelabern und den Jardinieren der Ritterschaft auf, sodass davon ausgegangen werden kann, dass Otto Rohloff auch hierzu die Entwürfe lieferte.
Die hier angebotene Girandole wurde dem Großherzoglichen Paar von den Mitgliedern des mecklenburgischen Fürstenhauses geschenkt.

Profilbild Susanne Mehrgardt

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Susanne Mehrgardt

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380. Europäisches Kunstgewerbe,
am 19.11.2016, Los 1353
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