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Katalog 379 | Alte Kunst

Hans Olde d.Ä. 1855 in Süderau (Holstein) geboren, begann Hans Olde 1879 ein Kunststudium bei Ludwig Löfftz in München. Nach einer   Italienreise (1893) und dem Besuch der Académie Julian in Paris (1886) folgte eine Teilnahme am Pariser Salon, 1889 an der Pariser Weltausstellung. Olde entdeckte Jean Francois Millet und bezeichnete sich als „Naturalist mit Leib und Seele“. Entscheidend aber war wohl seine Begegnung Gemälde 19. Jahrhundert mit Claude Monet (zweite Parisreise 1891) und den französischen Impressionisten. Sein Malstil änderte sich, wurde atmosphärisch locker und pastos, später, mit freierem Pinselstrich und intensiverem Kolorit kommt Hans Olde den expressionistischen Auffassungen seiner Zeitgenossen nahe. Seine arbeitsintensivste und schöpferischste Zeit hatte er auf Seekamp (an der Kieler Förde). Hier schafft er in den 1890 er Jahren Landschaften verschiedenster Stimmungen, Tages-und Jahreszeiten. Besondere Bekanntheit aber erlangten seine Porträts, so von Friedrich Nietzsche, Detlev von Lilienchron und seinem Freund, dem Dichter Klaus Groth. Hans Olde war Gründungsmitglied der Münchener Sezession (1892) und der Schleswig-Holsteinischen Künstlergenossenschaft. 1902 wurde er zum Professor und Direktor an die Kunstschule Weimar berufen, 1911 an die Königliche Kunstakademie nach Kassel. Werke von Hans Olde d.Ä. befinden sich in den Kunsthallen Hamburg und Kiel, in den Museen Halle/Moritzburg, Schleswig-Holstein, Schoßmuseum Weimar, Museum Oldenburg. Das hier vorgestellte Gemälde „Untergehende Sonne“ dürfte um 1900 oder wenig später entstanden sein. Es zeigt ein Holsteinisches Dorf am Rande einer Seelandschaft im strahlendes Abendlicht eines Sommertages. Rückseitig ist es auf der Leinwand von Hans Olde d.J. (1895- 1987) beglaubigt und trägt auf dem Keilrahmen ein altes, handbeschriebenes Ausstellungsetikett mit der Nr. 140, dem Titel und dem Namen des Malers. (1855 –1917)


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