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Katalog 381 | Moderne Kunst

47 Nolde, Emil (1867 Nolde - 1956 Seebüll) Gelbe Iris und Astern. Um 1935. Aquarell auf Japan. 35 x 47cm. Signiert unten rechts: Nolde. Rahmen. Im Rahmen beschrieben. Zu diesem Aquarell liegt eine Fotoexpertise von Prof. Dr. Manfred Reuther, Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, vom 11. November 2015, vor. Es ist in der Stiftung registriert. Provenienz: Galerie Vömel, Düsseldorf Privatsammlung Süddeutschland (1940 direkt bei der genannten Galerie erworben, seitdem in Familienbesitz) 1927 zogen Ada und Emil Nolde zur Warft von Seebüll und dem dazugehörigen Hof. Er baut in den folgenden Jahren das Haus und das Atelier immer weiter aus. Die Blumengärten, die Nolde aus seiner Heimat auf dem elterlichen Hof kannte, gab es in der Marschlandschaft nicht. Dieser, inzwischen berühmte, Garten wurde zeitgleich angelegt und brachte eine erstaunliche Blumenpracht zu Tage. „Nolde wollte gern, dass seine Kunst den Menschen Freude bringt, Moderne Kunst dass sie Glück verbreitet, die leuchtenden starken Farben seiner Bilder sollten helfen das dunkle Grau des Lebens zu erhellen. Bei allem leidenschaftlichen Ernst ist seine Kunst lebensbejahend. Den schönsten, unmittelbarsten Ausdruck findet seine Lebensfreude in den vielen Blumenaquarellen, die sein Leben begleiten bis in die Zeit kurz vor seinem Tod. In den dunklen Jahren der Verfemung schrieb Nolde auf einen der kleinen Zettel, denen er damals seine geheimen Gedanken anvertraute, ‚Blumen blühen den Menschen zur Freude. Ich male sie im Sommer, tragend die Freude in den Winter hinein‘ (20.10.1942). Auch seine Blumenbilder sind mehr als nur freudig schöne Farbtupfen in der Natur. ... ‚Wer Blumen malt, male ihr tiefliegendes Leben, ihre Seele‘, notiert Nolde auf einem der oben erwähnten Zettel. An anderer Stelle schreibt er: ‚Die blühenden Farben der Blumen und die Reinheit dieser Farben, ich liebte sie. Ich liebte Blumen in ihrem Schicksal: emporsprießend, blühend, leuchtend, glühend, beglückend, sich neigend verwelkend, verworfen in der Grube endend. Nicht immer ist unser Menschenschicksal ebenso folgerichtig und schön‘. Am liebsten malte Nolde die Blumen, die unter dem Himmel seiner Heimat wuchsen, in den Gärten von Utenwarf und Seebüll. Die vollfarbigen Bauernblumen, die Tulpen und Dahlien, Mohn, Iris, Glockenblumen, Schwertlilien und die großen Blüten der Sonnenblumen.“ (Urban, Martin, in: Ausst.-Kat. Kunsthalle Malmö, 1976/77, S. 27). € 50.000 - 70.000 $ 54.500 - 76.300


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