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Katalog 382 | Zeitgenössische Kunst

SAMMLUNG FRITZ MORITZ SITTE Von 1975 bis 1989 war Fritz Moritz Sitte Präsident der Bundesbaudirektion (BBD) und trat in die Fußstapfen berühmter Baumeister wie David Gilly oder Karl Friedrich Schinkel, welche die Baubehörde im 18. und 19. Jahrhundert leiteten. Das Interesse für das Bauwesen wurde dem 1927 in Brilon in Westfalen geborenen Fritz Moritz Sitte bereits in die Wiege gelegt, denn sein Vater war Kreisbaumeister. Auch Fritz Moritz Sitte sammelte schon nach dem Abitur im Jahre 1946 erste Berufserfahrungen in Bauunternehmungen in seiner Heimatstadt, bevor er dann 1948 sein Architekturstudium an den technischen Hochschulen in Stuttgart und Aachen aufnahm. Nach dem Studium arbeitete er zunächst in einem Architekturbüro, bevor er in die Bauabteilung des Bundesministeriums der Finanzen wechselte, um schließlich im Jahre 1975 zum Präsidenten der Bundesbaudirektion ernannt zu werden. Eines der Prestigeobjekte, das unter der Ägide von Fritz Moritz Sitte als Präsident des BBD gebaut wurde, war beispielsweise der „Neue Plenarsaal“ des Bundestages in Bonn, entworfen durch das Architekturbüro Behnisch & Partner. In seiner Funktion als Präsident des BBD war Fritz Moritz Sitte darüber hinaus Mitglied in mehreren Jurys bei Architekturwettbewerben sowie „Kunst am Bau“-Projekten. Dadurch entwickelten sich neben seinem Interesse für die Architektur eine Liebe für die bildenden Künste und lebenslange Freundschaften mit namhaften Künstlern. Die künstlerischen Projekte waren ihm stets eine Herzensangelegenheit, daher setzte er sich für spannende künstlerische Projekte ein, besonders auch für die Kunst im öffentlichen Raum und unterstützte die Künstler auch durch Ankäufe als privater Sammler. So befindet sich ein Konvolut an Werken der Kölner Künstlerin Mary Bauermeister in seiner Sammlung ebenso wie Arbeiten von Adolf Luther, Heinz Mack, Hann Trier u.v.a. Die gegenseitige Wertschätzung von Künstlern und Sammler bezeugen die zahlreichen Widmungen auf den Werken und andere Zeitdokumente. Fritz Moritz Sitte war ein Sammler aus Leidenschaft, daher freuen wir uns, ausgewählte Werke seiner Sammlung in unserer Auktion anbieten zu können. Viele der Werke wurden direkt bei den Künstlern erworben und erscheinen somit zum ersten Mal auf dem Kunstmarkt. Die Werke sind im Katalog durch die Angabe „Provenienz: Sammlung Fritz Moritz Sitte“ gekennzeichnet. Fritz Moritz Sitte (l.) und Walter Scheel (r.) auf dem Werk „Ein Ei gleicht keinem anderen...“ von Wolf Vostell. 8 | 9 ZEITGENÖSSISCHE KUNST


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