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Katalog 382 | Zeitgenössische Kunst

BERNARD SCHULTZE Bernard Schultze ist einer der Hauptprotagonisten des deutschen Informell. Beeinflusst von Wols und Jean-Paul Riopelle, dem Tachismus und dem Action Painting entwickelt er eine ureigene gestisch-abstrakte Bildsprache, in der er das Unterbewusste, Subjektive, Spontane und Zufällige stets einschließt und auch immer wieder Bezug auf die Kunstgeschichte nimmt. Seine Arbeiten zeigen abstrakte Landschaften, bei denen die übereinandergelegten Farben reliefartig wuchern. Immer mehr lässt er diese Schichten in den Raum wachsen bis er sie vom Malgrund löst und sie zu eigenständigen Plastiken bis hin zu großen Installationen gestaltet (Migofs). In der beständigen Aufzeichnung malerischer Reaktionsketten schafft er dann auf meist monumentalen Leinwänden ein großartiges Spätwerk. Von 1934 bis 1939 studiert Schultze an der Hochschule für Kunsterziehung in Berlin und an der Kunstakademie in Düsseldorf. Nach dem Krieg lebt er in Flensburg. 1947 zieht er nach Frankfurt a.M. 1951 reist er erstmals nach Paris. Im gleichen Jahr entstehen die ersten informellen Bilder. 1952 gründet er mit Karl Otto Götz, Otto Greis und Heinz Kreutz die Gruppe „Quadriga“. In den folgenden Jahrzehnten nimmt er an vielen wichtigen Ausstellungen teil wie z.B. bei der Künstlergruppe „ZEN 49“ (1955) und an der documenta (1959, 1964, 1977). Seit 1964 unternimmt er Studienreisen in die USA, nach Asien, Mexiko und Guatemala. 1968 siedelt er nach Köln über. Von 1972 bis 1992 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Schultze erhält zahlreiche Ehrungen, so den Kunstpreis der Stadt Darmstadt (1967) und der Stadt Köln (1969), den Hessischen Kulturpreis (1984), den Lovis-Corinth-Preis (1986), Titularprofessor des Landes Nordrhein Westfalen (1981), den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen (1989) und den Binding Kulturpreis (2002 mit den Gruppenmitgliedern der „Quadriga). VERTRETEN UNTER ANDEREM IN: · Lehmbruck Museum, Duisburg · Museum Folkwang, Essen · Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main · Städel Museum, Frankfurt/Main · Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen · Museum Ludwig, Köln · Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach · Tate Britain, London · Tate Modern, London · Kaliningrad State Art Gallery, Kaliningrad 240 | 241 ZEITGENÖSSISCHE KUNST


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