Page 88

Katalog 382 | Zeitgenössische Kunst

EBERHARD HAVEKOST Der deutsche Maler Eberhard Havekost studierte von 1991 bis 1996 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. 1997 wird er Meisterschüler unter Ralf Kerbach. 2010 wird Havekost als Professor für Malerei an die Kunstakademie Düsseldorf berufen. Seine Arbeiten stehen in der Tradition der realistischen bzw. fotorealistischen Malerei der 1970er Jahre. Hausfassaden, Portraits, Verkehrsmittel, Pflanzen und Landschaften sind die erkennbaren Motive in Havekosts Gemälden, die er eigenen Fotografien, Warenkatalogen, Reisebroschüren, Videoaufnahmen oder dem Fernsehen entnimmt. Er gibt sie jedoch nicht wahrheitsgetreu wieder. Durch Verzerrungen, extreme Nahansichten und nüchternen Detailrealismus verlieren die Motive oft ihre Erkennbarkeit und relativieren unseren Blick auf die Realität. So entsteht eine undurchdringliche Malweise, die unserem flüchtigen Blick auf die Außenwelt entspricht. Die farbliche und strukturelle Homogenität der Flächen entzieht dem Raum jede Dimension, so dass motivisch jegliche Verweise auf eine tiefere Bedeutung negiert werden. Dies löst beim Betrachter ein gewisses Unbehagen aus. Havekost selbst bezeichnet seine Bilder als „Benutzeroberflächen“, ein Begriff aus dem digitalen Kontext, der den sichtbaren Teil eines Computerprogramms bezeichnet, der für die Interaktion mit dem Benutzer geeignet ist. Havekost stellte bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen international aus u.a. in den Kunstsammlungen Dresden (2011), in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main (2010), im Stedelijk Museum, Amsterdam (2006), Kunstmuseum Wolfsburg (2006) und im Museum of Contemporary Art, Chicago (2005). Havekost lebt und arbeitet in Berlin. VERTRETEN UNTER ANDEREM IN: · Staatliche Kunstsammlungen, Dresden · Städel Museum, Frankfurt am Main · Museum der Bildenden Künste, Leipzig · Neue Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Berlin · Sammlung Goetz, München · Stedelijk Museum, Amsterdam · Tate Modern, London · Museum of Contemporary Art, Los Angeles · Museum of Modern Art, New York · Rubell Family Collection, Miami 86 | 87 ZEITGENÖSSISCHE KUNST


Katalog 382 | Zeitgenössische Kunst
To see the actual publication please follow the link above