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Katalog 388 | Alte Kunst

die Schlacht bei Polozk wurde der Vormarsch der Franzosen auf St. Petersburg aufgehalten. Ab diesem Moment spielten sich Hauptereignisse des Napoleons russischen Feldzugs auf der Route nach Moskau ab. Mehrere Künstler, darunter Wilhelm von Kobell, Peter von Hess, sowie der ukrainische Maler F. Tschirko machten die Erste Schlacht bei Polozk zum Thema ihrer Werke. Franz Roubauds Talent entfaltet sich in diesem Bild in vollem Maße. Der Künstler demonstriert die freie und temperamentvolle Malmanier, die besondere Frische und Intensität der Farben, sowie die ihm eigene Virtuosität beim Komponieren einer Massenszene. Das Sujet des Bildes und sein reifer Malstil erlauben die Datierung um 1912. Die Beschäftigung mit dem Thema des Vaterländischen Krieges gegen Napoleon gipfelte bei Roubaud in seinem berühmten Panoramabild von 1912 „Die Schlacht bei Borodino“. In der Münchener Ausstellung 1914 wurde das Bild unter dem Titel „Borodino 1812, französische Kavallerie versucht das russische Paul-Regiment zu werfen“ ausgestellt. Der Hinweis auf Borodino lässt sich als der Wunsch erklären, das Sujet des Gemäldes dem europäischen Ausstellungsbesucher, für den der Begriff „Borodino“ exemplarisch für den ganzen Kriegsverlauf von 1812 war, näher zu bringen. Die Überlieferung in der Familie, die das Bild nach der Ausstellung 1914 erwarb und über die Generationen bewahrte, gibt die Möglichkeit die dargestellte Episode zu präzisieren.“ Dr. Olga Sugrbova-Roth, Düsseldorf


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