Page 63

Katalog 388 | Alte Kunst

i Vgl. Johann Wolfgang Goethe. Landschaftszeichnungen. Ausstellungskat. hrsg. von Ernst-Gerhard Güse und Hermann Mildenberger, Frankfurt am Main und Leipzig 2009, S. 7. ii Vgl. Corpus II, 44, 247 und 248. iii Vgl. Petra Maisak, Johann Wolfgang Goethe. Zeichnungen. Stuttgart 1996, S. 129. iv WA I, 30, S. 272. v Corpus II, 46. vi Vgl. Maisak 1996, S. 129. vii Goethe an Ch. von Stein, Rom, den 7.–10.(?) Februar 1787 »Heute hab ich den ganzen Tag gezeichnet. Dieses Verlangen arbeitete schon lang in mir. Die Landschafft sieht man hier so subaltern an, man mag kaum daran dencken, jetzt aber mit dem schönen Wetter kommt die Liebhaberey wieder. Wenn es glückt; so erhälst du durch Kranzen ein Dutzend kleine Stückgen Versuche in einer neuen Manier. Es kostet mich Aufpaßens biß ich meine kleinliche deutsche Art abschaffe. Ich sehe lang was gut und beßer ist; aber das Rechte in der Natur zu finden und nachzuahmen ist schweer schweer. Nur durch Übung kann man vorwärts kommen und ich habe keine Zeit ein einzeln Fach zu bearbeiten. Indeßen ist mir das armseelige Bißgen Zeichnen unschätzbar, es erleichert mir jede Vorstellung von sinnlichen Dingen und das Gemüth wird schneller zum allgemeinen erhoben, wenn man die Gegenstände genauer und schärfer betrachtet. … Ich freue mich recht sehr daß mir im Zeichnen ein Licht aufgeht eh ich nach Neapel reise, ich hatte schon Angst ich würde von dem Anschauen der großen Kunstwercke erdruckt werden, und mir nicht getrauen ein Bleystift anzusetzen. … Meine Begriffe von der Welt weiten sich nun gar schön aus, ich habe zweymal das Meer gesehen, das Mittländische und Adriatische, nur gleichsam zun Besuch, in Neapel wollen wir bekannter werden. Es rückt alles auf einmal in mir herauf.… Tischbein bringt mich im Zeichnen seit zwey Tagen fast jede Stunde weiter, denn er sieht wo ich bin, und was mir abgeht; so ists im moralischen auch, so ists in jeder Sache. …) Das Wetter ist seit dem 1 Febr ganz himml. auch der Januar war bis auf wenige Tage in der Mitte und am Ende gar herrlich.« GB 7I, S. 117. Goethe an Ch. von Stein, Rom, den 13. Februar 1787 »Ich beschäfftige mich indeß leidenschafftlich dir durch Kranzen einige Zeichnungen zu schicken, ich habe über ein Dutzend angefangen und sie müßen diese Woche fertig werden. Sie sind klein und ist nicht viel dran, allein sie werden dir eine Idee des Landes geben, behalte sie beysammen, einzeln bedeuten sie gar nichts. Nun macht mirs Lust mit Farben zu spielen. Die Künstler freuts mich etwas zu lehren, denn es geht geschwinde mit mir. Es ist jetzt das einzige woran ich denke, wodurch ich mich zur Neapolitanischen Reise vorbereite, und es ist mir ein lustiger Gedancke daß du diese Dinge bald vor Dir haben sollst.« GB 7I, S. 121f. Goethe an Ch. von Stein, Rom, den 17. Februar 1787 »Ich sage dir heute auch nichts weiter, denn ich habe die vierzehn Tage viel tausend Gedancken an Dich und die Freunde in die Ländschäfftgen hineingezeichnet, die dir daraus entgegen kommen sollen.« GB 7I, S. 125. viii Goethe an J. G. Herder, Rom, den 17. Februar 1787 »Von einer kleinern Art Vögel kommt ein ganzer Transport. Ein Päckchen Zeichnungen oder vielmehr Krabeleyen nach der Natur, um Euch wenigstens einen Blick des Landes im allgemeinsten zu geben. … Ersucht Fr. von Stein daß sie die Bildchen wenn sie kommen circulieren laße, …. Es fällt mir eins über das andre ein! Bitte Fr. v. Stein die Zeichnungen wenn sie ankommen, dem alten Schnaus zeigen zu laßen. Auch wenn ihm einfallen sollte eins oder das andre zu kopiren, es ihm zu leihen.« GB 7I, S. 126f. ix Goethe an Ch. von Stein, Rom, den 19. Februar 1787 »Nur zehn Bildchen sind in Rähmchen gebracht und soweit fertig daß ein Hanoveraner Georg Wilhelm August von Pape (1760– 1837), der übermorgen abreißt, sie nach Teutschland mitnehmen kann. Er wird sie meiner Mutter bringen, von der du sie erhälst. Noch mehrere sind umrißen und recht interessante, abstechende, die ich aber nicht mitschicken mag. Sie sollen dir auch erst lebhaftbunt entgegen kommen.« GB 7I, S. 137. x Überliefert sind acht Zeichnungen der Serie, siehe Corpus II, 54, 55, 56, 57, 58; Corpus VIB, 55, 56, 186. xi Vgl. Maisak 1996, S. 134. Corpus II, 57


Katalog 388 | Alte Kunst
To see the actual publication please follow the link above