Page 133

Katalog 389 | Europäisches Kunstgewerbe

May Torrend (1917-2009) 1298 ART DÉCO VANITY CASE. TORTOISE SHELL ART DECO VANITY CASE. 1940er Jahre. Entwurf möglicherweise Henry van de Velde. Helles Schildpatt. Vergoldete Scharniere. Spiegelglas. Rechteckige Form. Innen im Deckel großes Fach hinter Spiegel. Mehrere gedeckelte Fächer, sowie ein kleiner Kamm. 3x17x12 cm. Zustand B. Provenienz: May Torrend. € 1.500 - 1.800 | $ 1.620 - 1.944 | ‡ In den ausgehenden 40er und frühen 50er Jahren war die Sängerin May Torrend ein gern gesehener Gast in den Konzertsälen Europas. Paris, Wien, Salzburg, aber auch Lille und Straßburg gehörten zu den Orten, an denen ihre feine Mezzosopranstimme die Zuhörer in ihren Bann zog. Vor allem die Zusammenstellung der Liederabende ließ die Kritik immer wieder aufhorchen, waren es doch oft fünf Sprachen, in denen die vielseitig begabte Sängerin das klassische Liedrepertoire für die Zuhörer erfahrbar machte. 1917 geboren, ging sie 1936 nach England, wo sie ihren ersten Mann kennenlernte. Eine Societylady und wohl eine der attraktivsten Frauen im London der ausgehenden 30er Jahre, die weit davon entfernt war, daran zu denken, klassische Musik als ausübende Künstlerin zu pflegen. Als sie zusammen mit ihrem Mann 1940 auf abenteuerlichen Wegen über Portugal und Spanien von London nach Basel in die sichere Schweiz reiste, sang sie mehr zum Spaß auf einer Party ein paar englische Schlager. Dort hörte sie eine aus Österreich emigrierte Gesangspädagogin und riet ihr, doch ihre Stimme mit einer klassischen Gesangsausbildung formen zu lassen. Mit zunehmendem Ernst verfolgte sie diesen Weg, der dann mit den ersten Engagements zunehmend erfolgreicher wurde. Aus Anna Maria Juana Sofia Amalia Carolina Torrente y Montez wurde May Torrend. Die erste Ehe ging darüber in die Brüche, aber ein neues und dauerhaftes Glück war ihr nochmals ab 1956 in einer neuen Verbindung beschieden. 1965 beendete sie ihre Laufbahn und widmete sich fortan dem Unterrichten vielversprechender Nachwuchstalente. 2009 starb May Torrend in Zürich.


Katalog 389 | Europäisches Kunstgewerbe
To see the actual publication please follow the link above