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Katalog 390 | Modern

Modern Lovis Corinth Obwohl die Kunst des Malers, Zeichners und Grafikers dem deutschen Impressionismus zugerechnet wird, ist sie doch in gleichem Maße auch dem Expressionismus verpflichtet. Diese stilistische Verknüpfung führt zu der so charakteristischen, störrischen und oftmals dramatischen Wirkung seiner Arbeiten. (1858  –1925) Neben psychologisch eindringlichen Porträts umfasst Corinths Oeuvre v.a. farbintensive Landschaften und Blumenstillleben sowie in späteren Jahren religiöse Themen in hellerer Farbgebung. Corinth beginnt sein Kunststudium 1876 an der Königsberger Akademie und führt es ab 1880 an der Münchner Akademie fort. Wichtige Vorbilder sind ihm die Werke Trübners und Leibls. 1884 nimmt er Unterricht in Antwerpen und an der Académie Julian in Paris, wo er sich bis 1887 aufhält. 1891 zieht er nach München. Er schließt sich der dortigen Sezession an und ist 1893 Mitbegründer der „Freien Vereinigung“. 1901 siedelt er nach Berlin über. Hier eröffnet er eine Malschule für Frauen. Er begegnet Liebermann, Slevogt, Hauptmann und Cassirer und wird Mitglied der Berliner Sezession, in deren Vorstand er im Jahr darauf wählt wird. 1911 erleidet er einen Schlaganfall, der ihn halbseitig lähmt. Zur Erholung reist er 1912 an die Riviera. 1913 richtet ihm die Berliner Sezession eine große Retrospektive aus. Als sich unter Führung Liebermanns die Freie Sezession gründet, bleibt er als einziger namhafter Künstler der alten Vereinigung verbunden. 1918 verleiht ihm die Berliner Kunstakademie den Professorentitel. Der Zusammenbruch des Kaiserreiches erschüttert ihn tief. So zieht er sich ab 1919 zunehmend vom Großstadtleben zurück und verbringt viel Zeit in seinem Haus in Urfeld am Walchensee. 1922 beteiligt er sich an der Ausstellung im Deutschen Pavillon auf der Biennale von Venedig. Ein Jahr später zeigt die Nationalgalerie Berlin anlässlich seines 65. Geburtstages eine große Jubiläumsschau. 1925 wird er Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie. Vertreten unter anderem in: · Deutsches Historisches Museum, Berlin · Museum Folkwang, Essen · Wallraf-Richartz-Museum, Köln · Neue Pinakothek, München · Tate Modern, London · Musée d’Art Moderne et Contemporain, Strasbourg · Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid · Kunstmuseum Basel · Museum of Modern Art, New York · National Museum of Modern Art Tokyo


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