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Katalog 338 Zeitgenössische Kunst

Heinz Mack Der Maler, Grafiker und Bildhauer Heinz Mack ist ein Hauptvertreter der Kinetischen Kunst in Deutschland und ist v.a. bekannt durch seine „Lichtreliefs“ und „Licht-Installationen“. Von 1950 bis 1953 studiert er Kunsterziehung an der die Akademie in Düsseldorf und anschließend bis 1956 Philosophie an der Universität in Köln. Gemeinsam mit Otto Piene gründet er 1957 die Gruppe ZERO („Nullpunkt 126 der Kunst“). Bis 1966 arbeiten die Künstler, zu denen 1961 Günther Uecker stößt, eng zusammen. Von 1964 bis 1966 arbeitet Mack in New York. Schon früh beteiligt er sich an wichtigen Ausstellungen wie 1959 und 1966 an der documenta 2 und 3 sowie 1970 an der XXXV. Biennale in Venedig. Von 1969 bis 1992 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Zudem erhält er Lehraufträge u.a. in Osaka (1970) und Toronto (1978) Nach dem tachistischen Frühwerk findet Mack Ende der 1950er Jahre zu ganz neuen Ausdrucksmitteln. Licht und Bewegung werden nun das zentrale Themen seiner abstrakten Bilder und Skulpturen, wobei er Raum und Zeit mit einbezieht. Immer wieder experimentiert er mit Farbe und Form, mit seriellen Strukturen und verschiedenen Materialien. So entwickelt er ab 1960 „Lichtreliefs“ und „-kuben“ sowie die mittels Motoren bewegten „Lichtrotoren“. Nach 1963 konzentriert er sich zunehmend auf lichtkinetische Skulpturen. Daneben gestaltet er seit den 1980er Jahren zahlreiche öffentliche Plätze. 1989 richtet er ein Atelier auf Ibiza ein. Nach fast drei Jahrzehnten widmet er sich hier wieder der Malerei und gestaltet die großformatigen "Chromatischen Konstellationen". 308 MACK, HEINZ 1931 Lollar „La lune en rodage“. 1961/83. Edelstahl. 51 x 62 x 62cm (ohne Sockel). 106 x 65 x 55cm (mit Sockel). Betitelt, signiert, datiert und bezeichnet auf einem Teil der Skulptur: „LA LUNE EN RODAGE“, mack61, 1983 restauriert. Auf silber gefasstem Holzsockel mit Metallplatte. Provenienz: Privatsammlung Nürnberg Literatur: Honisch, Dieter: Mack, Skulpturen, Düsseldorf, Wien 1986, Nr. 257, Abb. S. 230 (hier der Titel leicht abweichend „la lune en rodage II“ Sonne und Mond bezeichnet Mack als „ideale Lichtskulpturen“ (Heinz Mack in: Ausst.-Kat. 1994, S.200). Als Quellen unterschiedlichen „Naturlichtes“ und Urform der endlosen Bewegung sind sie für sein Werk von großer ästhetischer Bedeutung. In „La lune en rodage“ gehen Licht und Bewegung eine Synthese ein: „Auf der polierten Oberfläche bricht sich das Licht und wird in verschiedenen Helligkeitsstufen bis zum Überblenden reflektiert. Dann scheint die Materialität aufgehoben und zwischen Objekt und Betrachter entsteht ein immaterieller Schwingungsraum, den dieser je nach Position und Motion mitbestimmen und verändern kann. Dieses sich stets wandelnde Spiel von Hell und Dunkel, Licht und Schatten, Ruhe und Bewegung im harmonischen Ausgleich hat Heinz Mack treffend als ‘Ruhe der Unruhe’ charakterisiert.“ (Zitiert aus: Ausst.-Kat. Kunst-Museum Ahlen, MACK lichtkunst, Ahlen/Köln 1994, S. 55). € 20.000 - 30.000 | $ 27.600 - 41.400 © Maren Heyne 1965/1966


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