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INTERN Frühjahr 2014

Editorial 3 präsentiert, die komplett verkauft und mit einem internationalen Auktionsrekord gekrönt wurde. Das steigende Interesse an den Zeitgenossen war in diesem Auktionsherbst besonders deutlich zu spüren und gipfelte Ende November in einer Rekordauktion der Abteilung für Moderne und Zeitgenössische Kunst – zugleich ist es das beste Auktionsergebnis in der Geschichte des Hauses. Die Strategie des breiten Angebots an Arbeiten einzelner Künstler wie Andy Warhol, Otto Piene oder Otto Modersohn ist auch hier vollends aufgegangen und gipfelte in internationalen Auktionsrekorden. Hinzu kamen einzelne Glanzstücke von Gerhard Richter, Kurt Schwitters, Alexander Kanoldt und Rudolf Bauer. Die Alte Kunst zeigte ihre Stärke bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts. Besonders kauffreudig erwiesen sich die russischen Sammler, angezogen durch ein exquisites Angebot russischer Gemälde. Der sich bereits im Frühjahr abzeichnende Trend zu Arbeiten auf Papier, Studien und Skizzen setzte sich im Herbst fort. Arbeiten von Ernst Ferdinand Oehme, Wilhelm von Kobell und Johann Wilhelm Preyer vervielfachten ihre Schätzungen und erreichten rekordverdächtige Ergebnisse. Im Europäischen Kunstgewerbe wurde neben frühem Meissner Böttgerporzellan und feinen Silberarbeiten ein Meisterwerk gotischer Goldschmiedekunst mit einem hohen Zuschlag gewürdigt: Adapiert in einem barocken Diptychon waren die zehn Relieftafeln einst Teil der Sammlung des Düsseldorfer Museumskurators Dr. Alfred Schubert. Beim Schmuck setzte sich VAN HAM mit herausragenden Ergebnissen für ein seltenes Vanity Case von Cartier, edlen Naturperlschmuck sowie hochkarätige Diamanten und Edelsteine an der Spitze im Bereich Schmuck in Deutschland fest. Zum ersten Mal fand eine Schmuck-Auktion in unserer Hamburger Repräsentanz statt, die sich in den letzten Jahren hervorragend in der Hansestadt etabliert hat. Zwar leben wir als Kunstauktionshaus von unseren Versteigerungen, doch auch andere, begleitende Themen nahmen dieses Jahr wichtige Rollen bei VAN HAM ein. So wurde im Vorfeld der Zeitgenossen-Auktion der bedeutende deutsche Künstler Karl Fred Dahmen im ZEITzeugen-Gespräch mit Prof. Klaus Honnef gewürdigt. Nach der Gründung von VAN HAM Art Estate im Sommer dieses Jahres, vertrauten uns die Erben Dahmens dessen künstlerischen und dokumentarischen Nachlass an. VAN HAM hat sich in den letzten Jahren durch den professionellen und transparenten Umgang mit Restitutionen einen Namen auf diesem Gebiet gemacht. Dieses Renommee führte auch zu der Einlieferung des „Stilllebens mit Gitarre“ von Alexander Kanoldt, welches uns von den Erben des jüdischen Liebe Freunde von VAN HAM Kunstauktionen, mit Stolz können wir dieses Jahr von einem neuen Rekordjahr für Van Ham Kunstauktionen sprechen! Das herausragende Gesamtergebnis von 26 Mio. Euro bedeutet eine deutliche Steigerung zum Vorjahr. Wir haben dieses Jahr über 3.000 Neukunden aus 60 Ländern hinzugewonnen. Mit der Neuetablierung des „Live-Bietens“ im Internet ab kommendem Jahr rechnen wir mit einer weiteren Zunahme internationaler Kontakte. Mit viel Rückenwind und Selbstvertrauen gehen wir in das kommende Auktionsjahr, in dem viele Neuerungen anstehen, allem voran der Umzug in unseren Neubau. Im Oktober feierten wir das Richtfest in der Hitzeler Straße 2. Die Baumaßnahmen laufen weiterhin wie geplant, so dass dem Umzug Ende Juni 2014 nichts im Wege steht. Großen Erfolg konnten wir abteilungsübergreifend mit bedeutenden Sammlungen und breiten Offerten einzelner Künstler feiern. In einem umfangreichen Sonderkatalog wurde im Herbst die Sammlung F. Victor Rolff aus der Burg Gladbach angeboten, die ein Gesamtergebnis von rund 2 Mio. Euro einspielte. Absolutes Highlight der Sammlung war Gerhard Richters „Alpenlandschaft im Winter“, die das höchste Ergebnis des Jahres erzielte. Zuvor wurde im Frühjahr eine Rheinische Privatsammlung mit Werken Robert Sterls in einem aufwendigen Sonderkatalog Kunstsammlers Dr. Ismar Littmann anvertraut wurde. Ihm wurde das Werk im Dritten Reich von den Nazis entwendet und gelangte in die Staatsgalerie Stuttgart, die das Gemälde im Jahr 2008 an die Littmanns restituierte. Damals wurde dem Museum ein Vorkaufsrecht eingeräumt, welches nun bei unserer Versteigerung der Modernen Kunst im November wahrgenommen wurde, so dass das bedeutende Gemälde der neuen Sachlichkeit in die Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart zurückkehrt. A uch die Sammlung Max Stern erhielt ein seit dem Krieg verschollenes Werk Andreas Achenbachs zurück. VAN HAM übernahm bei den Verhandlungen zwischen dem Einlieferer und den Erben die vermittelnde Rolle und ermöglichte damit die Rückgabe, welche im feierlichen Rahmen in der kanadischen Botschaft in Berlin stattfand. „Nie zuvor haben wir eine solch entschlossene Antwort des deutschen Kunstmarktes erhalten, wenn es um geraubte Kunst ging“, lobte die Concordia University, die den Nachlass Max Sterns verwaltet, das Engagement von VAN HAM. A uch im nächsten Jahr werden wir uns wieder gerne für Ihre Kunst engagieren und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Unsere Experten und ich beraten sie gerne für die kommende Frühjahrssaison und nehmen Ihre Einlieferungen entgegen. Mit herzlichen Grüßen aus Köln Ihr Markus Eisenbeis (pers. haftender Gesellschafter) Baustelle des VAN HAM Neubaus


INTERN Frühjahr 2014
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