Gustav Seitz

1906 Neckarau - 1969 Hamburg

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Informationen zu Gustav Seitz


Geburtsdatum/-ort – 23. Oktober 1898 Berlin
Todestag/-ort – 5. September 1982 Schwaz, Tirol

Biografie Gustav Seitz


Gustav Seitz gehört zu den Künstlern, die nach 1945, trotz der Vorherrschaft der abstrakten Formensprache in der Kunst des Westens, der Gegenständlichkeit konsequent verpflichtet sind und bleiben. Sein plastisches Werk, begleitet und kommentiert durch zahlreiche Zeichnungen, entfaltet sich stetig und geradlinig von den Anfängen während der Studienjahre in Berlin ab 1926 über die Zeit von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg hinaus.

In den ersten Nachkriegsjahren erfährt er weitgehende Anerkennung und Publizität. Seine eigentümliche politisch-unpolitische Haltung, die sich in einer Orientierung nach Westen und Osten zugleich, in einem konsequenten, aber undogmatischen Eintreten für die deutsche Einheit und für den Frieden äußert, macht ihn in einer Zeit des tiefen Misstrauens der politischen Systeme gegen einander zu einem für beide Seiten gleicher maßen unbequemen Zeitgenossen. Dies gilt auch in kunstpolitischer Hinsicht. Seitz thematisiert weiterhin die im Westen mancherorts künstlerisch geradezu suspekte menschliche Gestalt als Mittelpunkt seines Werks, gerät aber auch im Osten zunehmend unter den Verdacht eines staatspolitisch unerwünschten „Formalismus“.
Bei allen Anfeindungen, zuletzt noch anlässlich der Biennale in Venedig 1968 als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland zusammen mit Horst Janssen und Richard Oelze, erweist sich die formale und thematische Ausrichtung Seitz‘ über die Jahre hinweg konstant von hoher Qualität. Die Entscheidung für Gegenständlichkeit und Figuration gründet wohl nicht zuletzt im Interesse des Bildhauers an Menschen, an ihren Biographien, ihren politischen Ansichten, ihren kulturellen und künstlerischen Vorlieben. Diese grundlegende Eigenschaft, die das Modell nicht nur als Gegenüber, sondern als anderen, als gänzlich Andersartigen wahrnimmt, befähigt Seitz in besonderem Maße zum Porträtisten: Porträtkunst als Anspruch, der Individualität des Gegenübers Rechnung zu tragen, aber auch als Versuch, mit bildnerischen Mitteln Grenzen zu überschreiten, Potentiale zu entdecken, aufzudecken.
Seitz treibt diesen Anspruch noch ein Stück weiter, wenn er die Spannung, die komplexe Beziehung zwischen Künstlerindividuum und porträtiertem Individuum in den Mittelpunkt rückt. Das Kunstwerk ist erst dann ein Identifikationsobjekt, das auch auf die Betrachter hin offen ist, das Deutungspotentiale enthält, welche die bloße Schilderung übersteigen, wenn es diese Spannung sichtbar werden lässt. Eine solche Verschränkung von — auch existentiellen — Aspekten zeigt sich in den Figuren und Büsten des mittelalterlichen französischen Dichters Franois Villon, die Gustav Seitz in vielfältigen Ausführungen schafft. Von Villon existiert kein zeitgenössisches Porträt. Die einzigen Hinweise auf das Aussehen dieser schillernden; Persönlichkeit, des in kriminelle Machenschaften verstrickten und von Verbannung und Galgen stets bedrohten Dichters finden sich in seinem poetischen Werk. Wichtiger aber als die dort er wähnte spitze Nase und das kahle Haupt ist für den Porträtisten Seitz die Analyse des „Typs“, der sich in diesen Schriften und in seiner von anderen Schriftstellern überlieferten Biographie darstellt. Tragik, Sarkasmus, Witz, Ausgesetztsein, freies Vagantentum und äußerste Todesbedrohtheit begegnen sich hier. Seitz schafft in den unterschiedlichen Werken stets neue Annäherungen, die einerseits Interpretationen von Leben und Werk Villons, aber auch Selbst- und Weltdeutungen des bildenden Künstlers in der Mitte des 20Jahrhunderts sind.

Gustav Seitz ist u.a. in folgenden Museen und Institutionen vertreten:


- Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst
- Kunsthalle Bremen
- Kunsthalle Mannheim
- Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
- Gustav Seitz Museum, Treibnitz

Überblick über die bei VAN HAM versteigerten Werke von Gustav Seitz:

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