Bodenstanduhr

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Uhren wurden ab Entwicklung der Pendeluhr als Teil der Raumdekoration begriffen und dienten daher wie anderes Mobiliar der Repräsentation. Statt als hängende Objekte, konnte bald auf reiche Formenvielfalt und Größenvariation zurückgegriffen werden. 

Die geläufige Form der Bodenstanduhr entwickelte sich etwa um 1600 und gehörte als „Möbelstück“ bald zur Ausstattung eines jeden Hofes. Üblicherweise fand sich gar in jedem Raum eine Uhr. Maßgeblich waren die englischen Uhren, da durch ihre Gestaltung mit einem langen Pendel und einer Ankerhemmung eine besondere Genauigkeit erzielt werden konnte. Noch bevor andere Uhren überhaupt auf Minutenzeiger umgestellt worden waren, konnten diese mechanischen Meisterwerke bereits mit Sekundenzeigern punkten. 

Doch auch im deutschen Raum entstandene Modelle, mussten sich keines Vergleiches scheuen. Die Bodenstanduhren, überzeugten durch viele Indikationen. Sie zeigten nicht selten Datum und Mondphase an oder enthielten gar Musikwerke. Erhaltene Stücke dieser Standuhren wie die Bodenstanduhr für Zarin Katharina von Russland um 1780 in Berlin entstanden, zeugen von der herausragenden Gestaltungskunst der Handwerksgruppen.  Die durch den Hofuhrmacher Christian Ernst Kleemeyer gefertigte Uhr, kennzeichnet sich durch ihr frühklassizistisches Gehäuse mit vergoldeten Applikationen und ihr enthaltenes Flötenspielwerk. 

Bodenstanduhren unterlagen zunächst einer strengen Gliederung aus Sockel, Uhrenkasten und Blattwerk mit Zifferblatt.  Daher werden sie ebenfalls schlicht Kastenuhren genannt. Dem Einfallsreichtum der Uhrmacher schienen jedoch keine Grenzen gesetzt, so dass der dreigliedrige Aufbau zwar beibehalten wurde, die Form des meist als Säule gestalteten Uhrenkastens, jedoch immer freier interpretiert wurde.  Das Zifferblatt befand sich dann nicht selten in der Mitte der Säule und bildete dadurch nicht mehr den krönenden Abschluss auf welchem der Fokus lag, sondern wurde durch skulpturale Aufsatzelemente komplettiert. 

Eine elegante Form der Bodenstanduhr bildete auch der Typus mit verspiegelter Fronttür. Diese Uhren dienten dadurch gleich mehreren Zwecken, setzten sie zum Beispiel weitere Lichtakzente im Raum oder der Diele und erhielten daher auch den Beinamen Dielenuhr. 

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