Andy Warhol - Flowers, 76907-1, Van Ham Kunstauktionen
Andy Warhol: Flowers aus unserer Rubrik: Post War Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle
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Andy Warhol - Flowers

1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New York

Modern | Post War | Contemporary Art
am 29.11.2023, Los 41
Taxe: € 300.000
Ergebnis: € 554.400
(inkl. Aufgeld)

WARHOL, ANDY
1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New York

Titel: Flowers.
Datierung: 1964.
Technik: Synthetische Polymerfarben auf Leinwand.
Maße: 36 x 36cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben auf umgeschlagener Leinwand: ANDY WARHOL 64. Daneben mit dem Nachlassstempel und dem Stempel der Andy Warhol Foundation for the Visual Arts versehen. Hier zudem mit handschriftlicher Nummerierung und Bezeichnung: A1094.101 VF.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Dem Werk liegt ein Zertifikat des Estate of Andy Warhol, New York, vom 14. Oktober 1994 in Kopie bei. Die Arbeit ist dort unter der Nummer A1094.101 verzeichnet. Wir danken der Andy Warhol Foundation, New York, für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung.

Provenienz:
- Ileana Sonnabend, Paris
- Robert Fraser, London
- Barbara & Eugene M. Schwartz, New York
- Christie's New York, 10.11.1988, Lot 169
- Vivian Horan Fine Art, New York/TEFAF Maastricht (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Ausstellungen:
- Galerie Ileana Sonnabend, Paris 1965

Literatur:
- Frei, Georg/Printz, Neil (Hrsg.): The Andy Warhol Catalogue Raisonné, Volume 2 (02.B), Paintings and Sculptures 1964-1969, London/New York 2004, WVZ.-Nr. 1523, Abb.



- Ikonisches Motiv der umfangreichsten und bekanntesten Werkreihe des Künstlers
- Arbeit mit hohem Wiedererkennungseffekt in attraktivem Format
- Die 'Flowers' sind Warhols am wenigsten kontextualisiertes Motiv und hat sich zu einem Symbol einer ganzen künstlerischen Bewegung entwickelt

Ein wunderschönes Exemplar aus Warhols ikonischer Serie "Flowers" ist die angebotene Leinwandarbeit, die mit ihrer Größe ein wahres Kabinettstück ist. Das Werk entstand 1964 als Andy Warhol gerade auf dem Weg war, selbst eine ikonische Figur der New Yorker Kunstwelt zu werden. Warhol studierte von 1945 bis 1949 am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh und machte dort seinen Abschluss in Malerei und Design. Anschließend arbeitete er als Werbegrafiker und Illustrator für Mode-Zeitschriften in New York. Um 1960 wendete er sich der freien Kunst zu und gründete 1962 die "Factory", eine Art Experimentier-Werkstatt für Film, Fotografie, Musik und Druckgrafik. Als talentierter Selbstvermarkter hatte Warhol seine ersten Galerieausstellungen geschickt auf ein einziges Thema konzentriert. In der Ferus Gallery in Los Angeles zeigte er 1962 und 1963 seine Serien "32 Campbell's Soup Cans" und "Elvis". Im Januar 1964 hatte seine Serie "Death and Disaster" in der Galerie Ileana Sonnabend in Paris Premiere. Für seine erste Ausstellung in der renommierten Galerie von Leo Castelli in New York, die für Herbst 1964 geplant war, suchte er ein Motiv, dass diesem Einstand eine besondere Aufmerksamkeit verleiht. Es war Henry Geldzahler, Freund des Künstlers und Kurator im Metropolitan Museum of Art, der Warhol auf die Idee mit den Blumen brachte. Bei einem Besuch in der "Factory" fiel ihm die Juni-Ausgabe der Zeitschrift "Modern Photography" in die Hände, in der ein Artikel über ein neues Farbverarbeitungssystem von Kodak vorgestellt wurde. Das Layout bestand aus einem Foto mit sieben Hibiskusblüten, das mehrfach nachgedruckt war, um die verschiedenen Effekte des Entwicklungssystems zu illustrieren (Vgl. Abb. 1).
Nicht nur das Thema, auch die Serialität des Layouts griff Warhol in seinen Arbeiten auf. Dabei eignete er sich das Bild nicht einfach an. Vielmehr beschnitt er dieses und drehte eine der Blüten, bis er das gewünschte quadratische Format erreicht hatte. Auch steigerte er den Bildkontrast so stark, dass die Hibiskusblüten als solche nicht mehr erkennbar waren. Auf diese Weise erreichte er die einfachen, glatten Formen und lebendigen Umrisse, die die "Flowers" kennzeichnen. Und ganz bewusst entschied er sich für das quadratische Format, nicht nur weil ihm das Arbeiten auf einem Quadrat gefiel, sondern auch weil die regelmäßige Form es erlaubt, die Blumenbilder mit jeder Seite nach oben aufzuhängen. Bewusst wählte Warhol auch die unnatürlich wirkenden Töne brillanter synthetischer Farben für seine Blumen aus, die eindeutig von Menschenhand geschaffenen wurden. Ihre grelle Leuchtkraft wirkt fast wie ein Angriff auf die Natur, als ob das Naturwunder Blume künstlich hervorgebracht wurde.
Warhol setzte sich hier mit der Tradition des Stilllebens intensiv auseinander. Dabei interpretierte er das Motiv auf eher banale Weise. So verzichtete er auf eine komplizierte und hierarchische Komposition und nutzte die "Überkopf"-Perspektive, um Horizont und Räumlichkeit zu verwerfen und um die Blüten in vereinfachten und verzerrten Formen darzustellen. Zudem verwendete er anstelle komplexer Farbharmonien eben die unnatürlichen Farben.
Mit dem eindeutigen Erkennen des mechanisch-seriell Hergestellten betonte Warhol in den "Flowers" den massenproduzierbaren Prozess, durch den sie entstanden sind, wie auch ihren kommerziellen Zweck als verkäufliche Ware. Hierfür bediente er sich der in den 1960er Jahren noch revolutionären Technik des Siebdruckes. Von den Konnotationen der Massenproduktion und der Auslöschung der Hand des Künstlers angezogen, beschäftigte er sich als einer der ersten Künstler intensiv mit diesem Verfahren. Leidenschaftlich leistete er Pionierarbeit, verfeinerte es und machte es sich ganz zu eigen. "Bei meinen Kunstwerken würde das Malen von Hand viel zu lange dauern und außerdem ist das nicht das Zeitalter, in dem wir leben. Heute gibt es mechanische Mittel und damit kann ich mehr Kunst zu mehr Menschen bringen. Kunst sollte für alle da sein." (Warhol in einem Interview mit Gretchen Berg 1967).
So versteht er den Siebdruck als eine ebensolche ehrliche künstlerische Methode wie jede andere, einschließlich der Handmalerei. Dementsprechend produzierte er seine Bilder mit Hilfe seiner Assistentinnen und Assistenten in der "Factory". Dort produzierte Warhol 1964 eine Vielzahl an "Flowers"-Gemälden in immer kleineren Formaten, jedes ein Unikat. Das angebotene Werk wurde im Mai 1964 in der Pariser Galerie von Ileana Sonnabend gezeigt. Die Ausstellungen in Paris und bei Leo Castelli in New York waren ein großer Erfolg und bedeuten Warhols internationalen Durchbruch als Pop-Art Künstler.

Profilbild Hilke Hendriksen

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Hilke Hendriksen

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509. Modern | Post War | Contemporary Art,
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