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Fabio Fabbi - Auktion 410, Los 1004

1861 Bologna - 1945 Bologna

Alte Kunst
am 17.05.2018, Los 1004
Ergebnis: € 8.385
(inkl. Aufgeld)

FABBI, FABIO
Bologna 1861 - 1945

Titel: Boulevard in Paris.
Technik: Öl auf Karton.
Maße: 42,5 x 52cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: F. Fabbi.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Rückseitig:
Auf einem Abschlusskarton Ausstellungsetikett der Kunstausstellung Florenz 1907-1908.

Einführende Informationen zu Fabio Fabbi

Fabio Fabbi war ein Universalist. Künstlerisch überaus talentiert war er in unterschiedlichen Sparten der bildenden Kunst kreativ und erfolgreich. Als fünfzehnjähriger erhielt er von der Kunstakademie seiner Heimatstadt Bologna Belobigungen in den unterschiedlichsten künstlerischen Disziplinen. Während seines weiterführenden Studiums an der Akademie in Florenz entschied er sich dann, die Bildhauerei zu seinem Hauptgegenstand zu machen und bekam 1883 für ein Relief den Staatspreis der Akademie zuerkannt. Daneben war er auch, gemeinsam mit seinem älteren Bruder Alberto als Graphiker und Illustrator höchst produktiv und gefragt.

1886 bereiste Fabio Fabbi erstmals Ägypten und die Mittelmeerregion und fand dort als Maler - wie sein Bruder auch, der sich als Maler in Alexandria niederließ - die Motive, die ihn, nicht nur in Italien, berühmt und kommerziell überaus erfolgreich machten.

Er galt als der hervorragendste Orientalist Italiens seiner Zeit.

Zum Ende des Jahrhunderts änderte der wandelbare Künstler, der seit 1893 Professuren an den Akademien von Florenz und Bologna innehatte, wiederum seine Thematik und malte vermehrt biblische und christliche Motive. Auch auf diesem Gebiet fand er großen Beifall. In den 20er und 30er Jahren war er erneut als Illustrator überaus produktiv. Er fertigte auch Aquarelle, Pastelle und Temperaarbeiten sowie florale kunstgewerbliche Entwürfe.

Fabbi war mit Werken in Italien und dem europäischen Ausland vertreten und es ist davon auszugehen, dass er - als Künstler auf der Höhe seiner Zeit - auch Reisen zu den europäischen Metropolen unternahm. Während einer Reise nach Paris mag die hier angebotene Impression eines Boulevards entstanden sein, bei der sich der Maler wiederum einer Variation in Technik und Gestaltung bediente.

Auffallend ist die plastische Oberfläche des Gemäldes. Es scheint, als habe der Künstler eine sandhaltige Grundierung verwendet, um diesen Effekt zu erzielen. Zusammen mit dem souveränen, spätimpressionistischen Pinselstrich und dem soghaft wirkenden, zentralperspektivischen Aufbau des Motivs vermittelt diese Plastizität eine extreme Dynamik, die dem Thema, dem geschäftigen Treiben in der Großstadt, entspricht.

Das Gemälde ist nicht datiert, ein Aufkleber auf seiner Rückseite weist aber darauf hin, dass es bei der III. Ausstellung der "Gesellschaft der italienischen Künstler" 1907/1908 in Florenz gezeigt wurde.

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