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Peter Brüning ist einer der erfindungsreichsten Protagonisten des Informel und ein herausragender Vertreter der lyrischen Abstraktion. Seine experimentellen Bildfindungen schafft er zunächst mittels impulsiver großer Pinselschwüngen, die er dann durch skripturale Elemente erweitert. Im Arbeitsprozess lässt er Geste, Zeichen und Schrift im Arbeitsprozess miteinander verschmelzen. Das Unvorhersehbare nicht außer Acht lassend folgt er konsequent seinem Weg. So findet er schließlich zu den Verkehrszeichen und Zeichensystemen der Kartografie. Mit diesen sucht er seine Landschaftsmalerei noch mehr als zuvor in eine allgemein verständliche Sprache umzusetzen.
Brüning studiert von 1950 bis 1952 an der Kunstakademie Stuttgart bei Willi Baumeister. In dieser Zeit beschäftigt er sich mit den Bildern Cézannes und Légers. Nachhaltig beeindrucken ihn die Werke von Wols und der École de Paris. 1951 erhält er ein Stipendium der UNESCO, gefolgt u.a. von dem Förderpreis zum Cornelius-Preis 1955 und dem Villa Roma-Preis 1961. 1953 ist er Mitbegründer der "Gruppe 53". Seit diesem Jahr bestreitet er Ausstellungen im In- und Ausland und zeigt 1956 seine erste Einzelschau im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen. Von 1959 bis 1968 nimmt er an der documenta teil, postum auch 1992. 1966 beginnt Brüning mit der Bildhauerei und schafft plastische Objekte sowie raumgreifende Installationen, so z.B. 1968 das Autobahn-Denkmal auf dem Parkplatz Ehrenberg an den Autobahnanschlüssen Wuppertal-Süd und -Ost. 1969/70 hat er eine Professur für freie Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf inne. Eine große Retrospektive widmet ihm das Emil Schumacher Museum in Hagen 2017/18.
Vertreten unter anderem in:
- Neue Nationalgalerie, Berlin
- Kunstmuseum Bonn
- Museum Kunstpalast, Düsseldorf
- Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen
- Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
- Museum Abteiberg, Mönchengladbach
- Pinakothek der Moderne, München
- Staatsgalerie Stuttgart
- Tate Modern, London
- Tate Britain, London
Marie-Luise Otten und Walter Smerling, Peter Brüning. Retrospektive, Ausstellungskatalog Duisburg, Köln 2007.
Marie-Luise Otten, Peter Brüning. Das zeichnerische Werk, Werkverzeichnis der Zeichnungen, Köln 1997.
Marie-Luise Otten und Wolfgang Holler, Peter Brüning. Arbeiten auf Papier 1952-1970. Ausstellungskatalog Hannover/Dresden/Ratingen, Köln 1997.
Peter Brüning, Retrospektive, Ausstellungskatalog Saarbrücken/Dortmund, Köln 1988.
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