Die oft kryptischen Titel seiner Werke eröffnen oftmals weitere Bezüge. Dabei geht es Scheibitz jedoch nicht nur um das Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Figuration, sondern auch um den Einfluss von Bildsprache auf unsere Wahrnehmung der Realität. So sind das Verhältnis des Subjekts zur Realität und mögliche visuelle Einflussfaktoren auf dieses Verhältnis zentrale Themenschwerpunkte des Künstlers. Scheibitz bietet mit seinen Werken den Betrachtenden eine klare, auf Form, Farbe und Materialität reduzierte, Alternative. Durch diese Reduktion legt er die Konstruierbarkeit von Bildmotiven offen.
Zur Bildfindung dient Scheibitz ein Archiv aus Bildern von Architekturen und Landschaften sowie von Motiven aus Medien, Werbung, Comics, Theater- und Filmsets. Im Werkprozess entstehen zunächst erste Skizzen, gefolgt von genaueren Zeichnungen, bevor die neu gefundenen Formen in Malerei oder skulpturale Objekte übertragen werden. Dabei wird die so herausgearbeitete Form von jeglicher Inhaltlichkeit befreit, im Bildraum zerlegt und neu zusammengeführt, dies geschieht z.T. flächig, z.T. entsteht Räumlichkeit. Bunt und intensiv präsentiert sich die Farbgebung. Neben klassischer Ölfarbe werden oft Pigmentmarker, Sprühfarbe und Vinyllack verwendet. Dabei können Partien, vergleichbar mit einer cleanen Hard-Edge-Malerei, auf zeichenhaft eingesetzten Filzstift oder gestischen Farbauftrag treffen.
Thomas Scheibitz wird 1968 als Sohn eines Steinmetzes in Radeberg bei Dresden geboren. Nachdem er zunächst den Beruf des Werkzeugmachers erlernt, studiert er von 1991 bis 1996 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Anschließend schließt er seine künstlerische Ausbildung als Meisterschüler unter Ralf Kerbach ab. Er arbeitet als Maler und Bildhauer. 2005 gestaltet Scheibitz, gemeinsam mit Tino Sehgal, den Deutschen Pavillon auf der 51. Biennale von Venedig und erlangt damit internationale Bekanntheit. Thomas Scheibitz lebt und arbeitet in Berlin.
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