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Katalog 320 Alte Kunst

Friedrich Loos – Gemälde aus dem Nachlass des Kunsthistorikers Alois Schardt, Berlin Die nachfolgenden Werke von Friedrich Loos stammen allesamt 130 aus der Sammlung des Kunsthistorikers und Museumsdirektors Alois Jakob Schardt (1889-1955). Bereits 1926 wurde er Direktor des Städtischen Museums Moritzburg in Halle. Dort baute Schardt eine der bedeutendsten Sammlungen Klassischer Moderner Kunst auf. Daraufhin ernannte ihn die Universität Halle zum Honorarprofessor. Im Jahre 1933 übernahm er gar kurzfristig den Posten des Direktors der Berliner Nationalgalerie, überwarf sich jedoch mit dem nationalsozialistischen Kulturminister Rust und wurde bereits im selben Jahr wieder entlassen. Ab 1939 verlegte er seinen Lebensmittelpunkt nach Kalifornien. 1946 wurde Schardt Direktor des Art Department der Olive Hill Foundation und erhielt einen Lehrauftrag an der University of Southern California. Seine Loos-Sammlung übernahm schließlich der Filmregisseur und Schauspieler William Dieterle (1893-1972), der ebenfalls seinerzeit in den USA beheimatet war. Friedrich Loos (1797-1890) wirkte in seinem langem Schaffen nicht nur in Italien, wodurch er größere Bekanntheit erlangte, sondern zuvor auch in Salzburg. Der Hauptgrund seiner Italienreise im Jahre 1846 war zunächst sein Wunsch, den seit 1780 dort lebenden Johann Christian Reinhart kennenlernen zu dürfen. Nach dem Tod seines großes Vorbildes begann Loos mit Zeichnungen und Studien seine neue Umgebung zu erkunden. Nachdem der Künstler 1852 Rom verließ, gelangte er nach einem kurzen Aufenthalt in Düsseldorf, wo seine Werke große Anerkennung durch Johann Wilhelm Schirmer fanden, über Bremen und Hamburg 1855 letztendlich nach Kiel. Besonderes Aufsehen erregte Loos 1863 als er gegen den stark favorisierten Louis Gurlitt, welcher sich zu jener Zeit in Ostholstein aufhielt, die Stelle des Universitätszeichenlehrers erlangte. Literatur: Vgl. Schulte-Wülwer, Ulrich: Sehnsucht nach Arkadien. Schleswig- Holsteinische Künstler in Italien, Heide in Holstein, 2009, S. 228 ff.


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