Page 204

Katalog 327 Kunstgewerbe

Figürliche Porzellane aus der Sammlung Helmut Rauch Geboren wurde Helmut Rauch 1930 als jüngstes Familienmitglied in Darmstadt. Bereits als 20 jähriger erwarb der junge Helmut Rauch einen Reisegewerbeschein, der zunächst für den Ankauf von Edelmetallen 202 diente, und machte sich Selbständig. Später erweiterte er das Spektrum auf alle Gebiete des Kunsthandels. Die 50 er Jahre waren eine heute kaum vorstellbare Zeit. Einerseits waren es die Menschen leid sich mit dem „alten Kram“ zu umgeben, andererseits gab es den Drang sich mit Antiquitäten einzurichten. Wer damals flexibel und rege war, konnte in dieser Zeit viel lernen, da durch den schnellen Warenumschlag eine Vielzahl von Objekten durch die Hände ging. Vorausschauend war Helmut Rauch einer der ersten die in Deutschland mit Jugendstil handelten. So wurde er in den frühen 60 er Jahren einmal ungläubig in einem namhaften Wiener Antiquitätengeschäft angeschaut, als er nach dem Preis für den Schirmständer fragte. Es handelte sich um eine große Galle Vase, die dort schon vor dem 1. Weltkrieg der Einrichtung diente und als Antiquität verpönt war. Fortan begann er sich auf europäisches Porzellan zu spezialisieren, insbesondere auf das der kleineren Manufakturen. Zunächst als Autodidakt reiste der junge Antiquar quer durch Europa. Er pflegte Kontakt zu den Museen wie auch zu den spezialisierten Kollegen im In- und Ausland. Zahlreiche Stücke die durch seine Hände gingen, befinden sich heute in Museumsbesitz. Ein Ausgleich zu den oft anstrengenden Reisen war seine Familie. Bis in seine letzten Lebenstage besuchte er Museen und fand Ruhe beim Studieren von Fachliteratur. Seiner hessischen Heimatstadt blieb er bis zu seinem Ableben im Jahr 2008 verbunden. Die hier angebotenen Porzellane wurden größtenteils in den frühen siebziger Jahren erworben und befanden sich seit dem in Privatbesitz.


Katalog 327 Kunstgewerbe
To see the actual publication please follow the link above