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Katalog 379 | Alte Kunst

Wilhelm Busch Man kennt ihn heute vor allen Dingen durch seine Bildergeschichte „Max und Moritz. Dieses Werk ist jedoch nur eines aus einem umfangreichen Oeuvre Wilhelm Buschs, die alle von seiner genauen Beobachtungsgabe Busch wird 1832 als Sohn eines Kaufmanns in Wiedensahl in Niedersachen geboren. Auf Wunsch des Vaters beginnt er zunächst ein Maschinenbau-Studium am Polytechnikum in Hannover. 1851 bricht er das Studium ab beschließt Maler zu werden. Im Frühjahr 1852 beginnt er eine Ausbildung an der Königlichen Akademie für Schöne Künste in Antwerpen bei Dykmans und Wappers. Hier erhält er erste Kontakte zu Werken niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts. Rubens Farbenkraft und die lebensbejahende Malerei der Niederländer sind für ihn prägend. Zwei Jahre später wechselt er nach München, wo er eine Liebe für Landschafts und Freilichtmalerei entwickelt. Er wird Mitglied im Künstlerverein „Jung- München“ und steuert Werke zum dessen Karikaturenbuch bei. Er beschäftigt sich zunehmend mit Volksmärchen und Heraldik und bleibt eng verbunden mit seiner Heimat, die er ab 1855 in den Studien Gemälde 19. Jahrhundert und komödiantischem des „Wiedensahler Skizzenbuches“ festhält. 1858 beginnt er die Mitarbeit an den „Fliegenden Blättern“ und den „Münchener Bilderbogen“ des Verlegers Kaspar Braun. Seine wohl bekannteste Arbeit, „Max und Moritz“, erscheint 1865 bei Braun & Schneider in München. Darauf folgen weitere Bildgeschichten. Neben seinen Publikationen ist er weiterhin als Maler und Zeichner tätig, verfasst unter anderem ein „Selbstbildnis mit Federhut und Palette“ und arbeitet am „Kleinenbremener Skizzenbuch“. Drei Jahre später lernt er die Frankfurter Bankiersfrau Johanna Keßler und ihre beiden Töchter kennen, mit denen ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden soll. Er bezieht seinen Wohnsitz und Atelier in Frankfurt am Main. Nicht zuletzt durch den Einfluss Anton Burgers und der Kronberger Malerschule vertieft er seine malerische Tätigkeit, die allerdings nie für die Öffentlichkeit bestimmt war. Im Jahr 1871 geht er bei dem Verlag eines Freundes aus der Münchner Zeit, Otto Bassermann, in Heidelberg unter Vertrag. Hier erscheinen viele seiner Bildergeschichten, unter anderem „Die Fromme Helene“. Ab 1872 verlegt Wilhelm Busch seinen Wohnsitz nach Wiedensahl zurück. Er unternimmt Reisen zu seinen früheren Wohnorten sowie nach Dresden, Holland und Italien. In München schließt er Freundschaft mit den Künstlern Franz von Lenbach, Friedrich August von Kaulbach und Lorenz Gedon und richtet sich ein Atelier ein. 1884 schließt Busch sein Bildergeschichtenwerk ab. Zwei Jahre später verfasst er seine Autobiographie. In den nächsten Jahren legt er das „Hattorfer Skizzenbuch“ (1887-90) an. Er verfasst Erzählungen und die Gedichtsammlung „Zu guter Letzt“. Wilhelm Busch stirbt 1908 in Mechtshausen im Harz. Im selben Jahr entstehen erste Ausstellungen seiner Gemälde und Zeichnungen, die bis dahin der Öffentlichkeit unbekannt waren. KS Feinsinn zeugen. (1832–1908)


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