Page 109

Katalog 381 | Moderne Kunst

Serge Poliakoff (1900 – 1969) Der Maler, Grafiker, Illustrator und Bühnenbildner ist ein wichtiger Vertreter der École de Paris sowie der Modernen Abstrakten Malerei Frankreichs. Schon früh geht er seinen musikalischen und malerischen Neigungen nach. Bedingt durch die Unruhen der russischen Oktoberrevolution 1918 flieht er über Istanbul, den Balkan und Berlin nach Paris, wo er sich schließlich 1923 niederlässt. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich zunächst als Musiker, daneben widmet er sich intensiv der Malerei. So besucht er ab 1929 die Académie Frochot wie auch die Académie de la Grande Chaumière. Dann geht er nach London, wo er von 1935 bis 1937 an der Chelsea School of Art und Slade School of Art studiert. Zurück in Paris begegnet er Wassily Kandinsky, Sonia und Robert Delaunay sowie Otto Freundlich. Von ihrer Kunst inspiriert, findet er bald zu einer Abstraktion ohne Bezüge zur Gegenständlichkeit. Mit wenigen, klaren geometrischen Farbformen, die er puzzelartig verzahnt, entwickelt er eine ganz eigene Bildsprache. Seit 1938 beteiligt er sich an Ausstellungen in Paris. Erst nach dem 2. Weltkrieg feiert er auch international Erfolge. So erhält er 1947 den Kandinsky-Preis, 1956 den Lissone-Preis sowie 1965 den Internationalen Preis der Biennale von Tokio und 1966 den Großen Preis der Biennale von Menton. 1959 und 1964 nimmt er an der documenta in Kassel teil. Nachdem er die französische Staatsbürgerschaft angenommen hat, präsentiert er 1962 seine Werke in einem eigenen Saal auf der Biennale von Venedig.


Katalog 381 | Moderne Kunst
To see the actual publication please follow the link above