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Katalog 382 | Zeitgenössische Kunst

GU.. NTHER UECKER Der Maler, Grafiker und Objektkünstler Günther Uecker ist durch seine Nagelbilder und Nagelobjekte international bekannt. Von 1949 bis 1953 studiert er Malerei in Wismar und Berlin-Weißensee. Dann siedelt er zunächst nach West-Berlin und 1955 schließlich nach West- Deutschland über. Hier führt er sein Studium bis 1958 in Düsseldorf fort. Während dieser Zeit findet er zu dem Thema, mit dem er sich bis heute beschäftigt: Lichtdynamik und Monochromie (Beschränkung auf die Farbe Weiß). Anfangs versieht er den Bildgrund und Rahmen, ab 1962 auch Alltagsgegenstände mit strukturierten, reliefartigen Übernagelungen. Mit den in rhythmischen Reihungen, unterschiedlichen Ausrichtungen und Verdichtungen gesetzten Nägeln ruft er ein subtiles Licht-und-Schatten-Spiel hervor. Daneben gestaltet er Environments mit lichtbewegten Objekten. 1961 tritt er der Künstlergruppe „ZERO“ bei und wendet sich zunehmend einer kinetischen Lichtkunst zu. Schon in den 1960er Jahren zeigt er seine Arbeiten bei wichtigen Ausstellungen, so etwa auf der documenta 1964, 1968 und 1977 wie auch auf der XXXV. Biennale in Venedig. Ab den 1970er Jahren schafft er auch Filme und Bühnenbilder. Von 1976 bis 1995 ist er Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Während dieser Zeit unternimmt er zahlreiche Reisen durch Südamerika, Afrika und Asien. Inspiriert von der Kunst der Naturvölker und vom Zen- Buddhismus fertigt er in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre kinetische Installationen an, in denen er Naturmaterialen einbezieht. Daneben malt er expressive „Aschebilder“, als Reaktion auf das Tschernobyl Unglück. 1999 gestaltet er den Andachtsraum im Deutschen Bundestag in Berlin. Heute lebt und arbeitet Uecker in Düsseldorf, St. Gallen und Berlin. VERTRETEN UNTER ANDEREM IN: · Neue Nationalgalerie, Berlin · Hamburger Bahnhof, Berlin · Museum Kunstpalast, Düsseldorf · Museum Folkwang Essen · Museum Ludwig , Köln · Tate Britain, London · Harvard University Art Museums, Cambridge/USA · National Center for Contemporary Art (NCCA), Moskau · Toyota Municipal Museum of Art, Toyota Aichi · Museum of Tianjin Academy of Fine Arts, Tianjin/China


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