Page 31

Katalog 382 | Zeitgenössische Kunst

116 BERNER BERND 1930 HAMBURG 2002 STUTTGART Ohne Titel. 1970. Öl auf Leinwand. 80 x 75cm. Signiert, datiert, mit Werkverzeichnisnummer sowie mit Richtungspfeil versehen verso: bernd berner 70 220. Rahmen. Der künstlerische Nachlass wird von Van Ham Art Estate betreut. Provenienz: Nachlass des Künstlers (WVZ.-Nr. 220) Ausstellungen: Modern Art Galerie/Edition Grafikbox, Berlin 1970 Galerie Falazik, Neuenkirchen 1970 Haus der Kunst, München 1971 Galerie Toni Brechbühl, Grenchen/Schweiz o.J. (Aufkleber verso). „Flächige Ornamente umschließen in symmetrischer Anordnung ein zentrales Rechteck, dessen minutiöse Farbmodulierung von der umgebenden Armatur durch einen schmalen weißen Steg noch einmal eigens abgesetzt ist. Der ungewöhnlich wuchtige, geharnischte Charakter dieser Formulierung erinnert unmittelbar an die blockigen Bildornamente des Japaners Kumi Sugai und an Klaus Jürgen-Fischers damalige Bemühungen um eine Rehabilitierung der Kultur des Bilderrahmens. Doch womöglich spielt neben solchen zeitgenössischen Anregungen auch noch eine andere, ältere Quelle eine Rolle. Obschon die zeichenhaft-ornamentale Tendenz fast ungebrochen bis 1970 anhält, kulminiert sie zweifellos im Jahre 1967, als Bernd Berner in der Villa Romana in Florenz arbeitete. Sosehr auch die Farbigkeit der Malerei in dieser Zeit gegen die Patina des Ortes anzuschreien scheint, die Kultur der dekorativen Flächenaufteilung, von der polychromen Verkleidung des Duomo bis zur Fassade von S. Maria Novella, hat wohl doch eine diskrete Spur hinterlassen.“ (Robert Kudielka in: Band 3 des Werkverzeichnis in acht Bänden – Biografische Reihe, Kunstverlag Gotha (Hrsg.), S. 9). € 3.000 - 5.000 | $ 3.270 - 5.450 117 BERNER BERND 1930 HAMBURG 2002 STUTTGART Ohne Titel. 1957. Öl auf Leinwand. 80 x 66cm. Mehrfach datiert und mit Werkverzeichnisnummer verso: 1113. Atelierleiste. Der künstlerische Nachlass wird von Van Ham Art Estate betreut. Provenienz: Nachlass des Künstlers (WVZ.-Nr. 1113). „Bernd Berner gehört zu den jungen Idealisten, die ihrer Neigung zur Kunst alle Opfer bringen. Wenn es sich um ernste Arbeit handelt, die neben der Lohnarbeit getan werden muss, muss planmäßig disponiert werden, und planmäßig und sauber wirtschaftet Berner auch innerhalb seiner künstlerischen Arbeit … Er geht seiner Zukunft mit Sicherheit entgegen“, schreibt Willi Baumeister in den ersten kleinen Katalog einer Ausstellung Bernd Berners im Studio Kaluza in Frankfurt, 1955. Baumeisters 1947 erschienenes Buch „Das Unbekannte in der Kunst“ war für den jungen Bernd Berner eine Offenbarung: „Dieses Buch war meine erste Berührung mit abstrakter Kunst. Es beunruhigte mich und regte mich an. Meine spätere Übersiedlung nach Stuttgart (1952) fand unter anderem seine Begründung in dem Wunsch, Baumeister auch persönlich kennenlernen zu wollen.“ (Bernd Berner in: Band 1 des Werkverzeichnis in acht Bänden – Biografische Reihe, Kunstverlag Gotha (Hrsg.), S. 5) Das Zusammenspiel von Figur, Fläche und Raum faszinierten Berner. Er erkannte hier neue Optionen für seine Kompositionen, deren figurative Elemente zunehmend abstrahierend mit räumlichen Strukturen verwoben. € 2.500 - 3.500 | $ 2.725 - 3.815


Katalog 382 | Zeitgenössische Kunst
To see the actual publication please follow the link above