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Katalog 383 | Discoveries

1113 UECKER, GÜNTHER (1930) Nagelbild. 1990. Bleistift und Nagel auf Papier. Auf Karton montiert. 10,5 x 15 x 0,7cm. Gefälligkeitssignatur und -datierung unten rechts: Uecker 90. Rahmen. Nach Aussage des Künstlers handelt es sich bei dem Objekt um einen Brief und nicht um eine eigenständige Arbeit. € 2.000 - 3.000 | $ 2.180 - 3.270 1114 UECKER, GÜNTHER (1930) Medea. 1996. Kassette mit 12 Radierungen auf Hahnemühle (Wasserzeichen). Blatt jeweils: 54 x 39,5cm. Signiert, datiert und nummeriert. Im Impressum nochmals nummeriert. Gerhard Wolf Janus press (Hrsg.). Ex. 4/25. In originaler Kassette (56 x 42 x 2,5cm). - Z.T. verso mit leichten Verschmutzungen. Eines mit Bräunungsflecken an der Blattkante. WVZ. van der Koelen. Mit einem Text von Christa Wolf, WVZ.-Nr. L 9606. € 3.000 - 5.000 | $ 3.270 - 5.450 GÜNTHER UECKER 1930 Der Maler, Grafiker und Objektkünstler Günther Uecker ist durch seine Nagelbilder und Nagelobjekte international bekannt. Von 1949 bis 1953 studiert er Malerei in Wismar und Berlin-Weißensee. Dann siedelt er zunächst nach West-Berlin und 1955 schließlich nach West-Deutschland über. Hier führt er sein Studium bis 1958 in Düsseldorf fort. Während dieser Zeit findet er zu dem Thema, mit dem er sich bis heute beschäftigt: Lichtdynamik und Monochromie (Beschränkung auf die Farbe Weiß). Anfangs versieht er den Bildgrund und Rahmen, ab 1962 auch Alltagsgegenstände mit strukturierten, reliefartigen Übernagelungen. Mit den in rhythmischen Reihungen, unterschiedlichen Ausrichtungen und Verdichtungen gesetzten Nägeln ruft er ein subtiles Licht-und-Schatten-Spiel hervor. Daneben gestaltet er Environments mit lichtbewegten Objekten. 1961 tritt er der Künstlergruppe „ZERO“ bei und wendet sich zunehmend einer kinetischen Lichtkunst zu. Schon in den 1960er Jahren zeigt er seine Arbeiten bei wichtigen Ausstellungen, so etwa auf der documenta 1964, 1968 und 1977 wie auch auf der XXXV. Biennale in Venedig. Ab den 1970er Jahren schafft er auch Filme und Bühnenbilder. Von 1976 bis 1995 ist er Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Während dieser Zeit unternimmt er zahlreiche Reisen durch Südamerika, Afrika und Asien. Inspiriert von der Kunst der Naturvölker und vom Zen-Buddhismus fertigt er in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre kinetische Installationen an, in denen er Naturmaterialen einbezieht. Daneben malt er expressive „Aschebilder“, als Reaktion auf das Tschernobyl Unglück. 1999 gestaltet er den Andachtsraum im Deutschen Bundestag in Berlin. aus: 1114


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