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Katalog 390 | Modern

Alexej Jawlensky Der russisch-deutsche Maler und Grafiker Alexej Jawlensky ist einer der bedeutendsten Expressionisten im Umfeld der Künstlervereinigung des „Blauen Reiters“. (1867  –1941) Nach seiner Offiziersausbildung in Moskau studiert er von 1889 bis 1895 an der Kunstakademie in St. Petersburg u.a. bei Repin und Werefkin. 1896 siedelt er nach München. Er nimmt Unterricht an der Azbé-Malschule und experimentiert mit Farbe, Form und Linie. 1905 reist er nach Frankreich. Dort beeindruckt ihn die zeitgenössische Kunst, v.a. von Van Gogh und Gauguin, nachhaltig. Zudem bestätigen ihn die Werke der Nabis in seiner Auffassung von der Transformation des Seelischen in die Malerei. Diese lässt er in seine Kompositionen einfließen, wobei er die leuchtenden Farben expressiv einsetzt und die Formen reduziert. 1909 gründet er u.a. mit Werefkin, Kandinsky und Münter die „Neue Künstlervereinigung München“, deren Mitglied er bis 1913 ist. In diesem Jahr beteiligt er sich an Waldens „Ersten Deutschen Herbstsalon“ in Berlin. Während des 1. Weltkrieges lebt er im Schweizer Exil. Hier findet er in der Serie von Landschaften („Variationen“) und mystischen Köpfen zu einem abstrakten Farben- und Formenvokabular. 1921 zieht er nach Wiesbaden, wo er sich nun auch der Druckgrafik zuwendet. 1924 bildet er mit Kandinsky, Klee und Feininger die Ausstellungsgemeinschaft „Die Blauen Vier“. Eine fortschreitende Lähmung zwingt ihn in den 1930er Jahren immer wieder zu mehrmonatigen Klinikaufenthalten. 1933 erhält er Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten. Von 1934 bis 1937 schafft er abstrakte Landschaften, Stillleben und Köpfe („Meditationen“) in dunkler Farbigkeit. Vertreten unter anderem in: · Museum Folkwang Essen · Sprengel Museum Hannover · Museum Ludwig, Köln · Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München · Musée des Beaux-Arts de Lyon · Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid · Museo d´Arte Moderna di Ascona · The State Tretyakov Gallery, Moskau · National Museum of Modern Art Tokyo · San Francisco Museum of Modern Art


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