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Katalog 390 | Modern

Modern Gabriele Münter Gabriele Münter ist eine der bekanntesten Vertreterinnen des deutschen Expressionismus. Bereits 1897 erhält sie Zeichenunterricht in Düsseldorf. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in den USA lässt sich Münter 1901 in München nieder. (1877  –1962) Dort setzt sie ihr Studium zunächst an der Malschule des Künstlerinnen-Vereins fort und wechselt dann an die Kunstschule „Phalanx“, wo sie Wassily Kandinsky begegnet. Sie verloben sich 1903. Zwischen 1904 und 1908 unternehmen beide Reisen u.a. nach Tunesien, in die Niederlande und nach Paris. 1908 folgen sie einer Einladung der Maler Marianne von Werefkin und Alexej Jawlensky nach Murnau und lassen sich dort in den Sommermonaten nieder. Sie machen dort Bekanntschaft mit Franz Marc und August Macke. Dieser Aufenthalt und die inspirierende Zusammenarbeit zwischen den Künstlern hinterlässt sichtbare Spuren im Werk Münters. Ihre zuvor stark spätimpressionistisch geprägte Malweise wird nun von einer expressiven, durch leuchtende Farben bestimmten Malweise abgelöst. Charakteristisch für ihr expressionistisches Werk werden die unvermischt nebeneinander gesetzten Farben und dunklen Umrisslinien. Sie wird Mitglied in der u.a. durch von Werefkin und Jawlensky ins Leben gerufenen „Neuen Künstlervereinigung München“, mit denen sie 1909 in München erstmals ausstellt. Gemeinsam mit Kandinsky, Marc und Alfred Kubin verlässt Münter die „Neue Künstlervereinigung“ und wird Teil des „Blauen Reiters“. 1911/12 zeigt Münter ihre Werke in den beiden Ausstellungen des „Blauen Reiters“, was für sie den künstlerischen Durchbruch bedeutet. Der Erste Weltkrieg zwingt Gabriele Münter und Kandinsky zur Flucht in die Schweiz. Kandinsky kehrt daraufhin in seine Heimat Russland zurück, während Gabriele Münter nach Stockholm auswandert. Es folgt die Trennung. Ab 1925 lebt sie in Berlin. Nach einem Paris- Aufenthalt lässt sie sich mit ihrem zweiten Lebensgefährten, dem Philosophen und Kunsthistoriker Johannes Eichner, erneut in Murnau nieder. Dort entstehen Ölmalereien mit Blumen und abstrakten Inhalten. 1937 wird Gabriele Münters Kunst als entartet diffamiert und sie erhält Ausstellungsverbot. Nach dem Krieg folgen zahlreiche Einzelausstellungen. Sie erhält 1956 den Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München. Vertreten unter anderem in: · Schlossmuseum Murnau · Städtische Galerie im Lenbachhaus, München · Kunsthalle Bremen · Sprengel Museum Hannover · Von der Heydt Museum, Wuppertal · Centre Georges Pompidou, Paris · Courtauld Gallery, London · Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid


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