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Katalog 391 | Post War

SIGMAR POLKE Sigmar Polke ist einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart in Deutschland. Aus der ehemaligen DDR geflohen, lässt er sich 1953 in Düsseldorf nieder. Hier absolviert er 1959/60 eine Lehre zum Glasmaler und von 1961 bis 1967 ein Studium an der Kunstakademie bei Gerhard Hoehme und K.O. Götz. Mit Gerhard Richter und Konrad Lueg gründet er 1963 den „Kapitalistischen Realismus“. Von 1970 bis 1991 lehrt er, mit Unterbrechungen, an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Er beteiligt sich von 1972 bis 1982 an der documenta (5-7) in Kassel und zeigt 1976 die erste Retrospektive seines Werkes in der Kunsthalle Tübingen. 1978 siedelt er nach Köln über. Durch Ausstellungen in Europa kann er sich in der Folgezeit in der internationalen Kunstszene etablieren. So erhält er u.a. 1986 den Großen Preis der Biennale Venedig und das Museum of Modern Art in New York widmet ihm 1999 als einem der ersten deutschen Künstler eine Einzelausstellung. Durch seinen Ideenreichtum und seine Experimentierfreude ist Polkes Schaffen kaum einer Stilrichtung zuzuordnen: In den 1960er Jahren entwickelt er in den „Raster-„ und „Stoffbildern“ eine deutsche Variante der Pop Art, in der er sich ironisch wie auch kritisch mit der sozialistischen Staatskunst des Ostens und der Konsumgesellschaft des Westens auseinandersetzt. Ab den 1980er Jahren gilt in den „Schütt-“ und „Lackbildern“ sein Interesse dem Medium Farbe. Ende der 1990er Jahre lotet er in den „Fehler-Bildern“ Struktur und Habitus von „Makeln“ aus, die er zum Bildinhalt erhebt. Sein Oeuvre umfasst Gemälde, Druckgrafiken, Fotografien und Künstlerbücher. Von 2006 bis 2009 führt er die Glasfenster für das Zürcher Grossmünster aus. VERTRETEN UNTER ANDEREM IN: · Neue Nationalgalerie, Berlin · Museum Kunstpalast, Düsseldorf · Hamburger Kunsthalle, Hamburg · Pinakothek der Moderne, München · Centre Pompidou - Musée National d´Art Moderne, Paris · Stedelijk Museum Amsterdam · Museo Guggenheim de Arte Moderno y Contemporáneo, Bilbao · Tate Britain, London · The Getty Center, Los Angeles · The Metropolitan Museum of Art, New York 220 | 221 POST WAR


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