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Katalog 392 | Contemporary

424 KNEFFEL KARIN 1957 MARL Ohne Titel, 8. 2008. Öl auf Leinwand. 110 x 140cm. Datiert, bezeichnet und signiert verso oben links: 2008/8 Karin Kneffel. Das Gemälde ist auf der offiziellen Homepage der Künstlerin unter dem Jahr 2008 aufgeführt (http://www.kneffel.de/kneffel/navi/pictures. htm). Literatur: Friese, Klaus Gerrit (Hrsg.): Karin Kneffel - Looking glass, Stuttgart 2008, Kat.-Nr. 47, S. 103, Farbabb. S. 99. Tiere spielen im Oeuvre der Malerin Karin Kneffel schon immer eine zentrale Rolle. So nehmen Hunde, Kängurus, Wildschweine, Pferde und weitere Vertreter der Tierwelt schon in den 1980er Jahren unterschiedliche Rollen ein: als kleines Detail inmitten von realistisch gemalten Landschaften, in Großaufnahme herrschaftlich portraitiert oder in Gruppen in ihre natürliche Umgebung eingebettet. Eines ist allen Werken stets gemein. So meint man, in ihren Serien der Hühnerportraits wahrhaftige Persönlichkeiten zu erkennen und den Staub, den die vergrößerten und ausschnitthaft gemalten, galoppierenden Pferdefüße aufwirbeln, förmlich einatmen zu können. Die Bedeutung, die Kneffel Tieren in ihren Gemälden zuschreibt, entwickelt sie in den 2000er Jahren weiter. Raubtiere stehen weiterhin im Mittelpunkt des Werkes. Jedoch finden sie sich nicht in ihrer gewohnten Umgebung, wie etwa in der Wildnis, wieder, sondern werden zu toten, dekorativen Objekten, eingebettet in den blumig-flauschigen Teppich auf dem Boden eines undefinierten Raumes. „Sie sind der visuelle Beweis für die Verwandlung des Lebens in den Tod, des Volumens in die Fläche und des Wilden, Undomestizierbaren in das dekorative Ornament. Auf den anamorphisch gedehnten , verzerrten Mustern bunter Teppiche oder dem blanken Boden liegend, sind sie die untoten Verwandten der hochgezüchteten Haushunde, die sich als einziges lebendes Element auf den Bildern tummeln.“ (Aus: Ausst.-Kat. Karin Kneffel. Looking Glass, Galerie Klaus Gerit Friese, Stuttgart 2008, S. 47-53). € 40.000 - 60.000 | $ 42.800 - 64.200 38 | 39 CONTEMPORARY


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