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Katalog 388 | Alte Kunst

Raden Saleh Ben Jaggia Exotische Tiere, unbekannte Landschaften und fremde Kulturen vereint in dramatischen Szenen. Ihre Faszination entfachen die Gemälde Raden Salehs auf uns heute noch ebenso wie auf die Menschen des frühen 19. Jahrhunderts. (1761 – 1847) Raden Saleh Ben Jaggia, der Prinz aus Java, nahm 1829 mit 18 Jahren die große Herausforderung an, ausgestattet mit einem Stipendium nach Holland zu reisen. Seine Ausbildung als Maler wollte er vervollständigen, aber sicher auch die Heimat der Kolonialherren denen sein Volk gegenüberstand, studieren. Saleh war eine absolute Ausnahmeerscheinung in der Kunstwelt des 19. Jahrhunderts. Über 22 Jahre sollte er in Europa - vornehmlich Holland und Deutschland - bleiben. Handwerkliches Können gepaart mit einer schillernden Persönlichkeit machte ihn schnell zum „Star“ in einer Gesellschaft, die nach Exotik verlangte. Seine Dresdener Jahre, ab 1839, in denen auch unser Bild entstand, waren äußerst produktiv und manche seiner Bilder sind heute noch in deutschem Privatbesitz erhalten. Welche Wertschätzung Saleh bei seinen Zeitgenossen erfuhr, spiegelt sich auch darin, dass der Europäische Hochadel bis hin zum englischen Königshaus seine Gemälde begehrte. Noch heute finden sich seine Werke u.a. im Buckingham Palace und Windsor Castle. In seiner Heimat gilt Saleh, der 1851 nach Java zurückkehrte, als der Begründer der modernen indonesischen Kunst. So spannte Raden Saleh eine kulturelle Brücke zwischen zwei damals unendlich fernen Welten. Im 21. Jahrhundert verbindet Raden Saleh und das Auktionshaus VAN HAM eine besondere Erfolgsgeschichte. Salehs Gemälde „In höchster Not“ (1842) wurde hier 2008 für 2 Millionen Euro verkauft, dies ist bis heute der höchste Auktionszuschlag für ein Gemälde des 19. Jahrhunderts weltweit. Auch „Die Löwenjagd“ (1840) und „Löwen mit totem Pferd und Schlange“ (um 1839) sind ebenso wie das Rekord-Gemälde in der starken Werkphase des Künstlers anzusiedeln, aus der auch unser aktuelles Gemälde stammt. Auch diese beiden Werke fanden über VAN HAM zu Höchstpreisen in neuen Besitz.


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