Waldemar Otto. Bronzen

29. Januar 2026

Auktion: 29. Januar 2026
Vorbesichtigung: 23./24./26. Januar 2026

Die Auktion „Waldemar Otto. Bronzen“ versammelt 50 Skulpturen aus dem Nachlass des Bildhauers Waldemar Otto (1929-2020). Die ausgewählten Werke von 1961 bis 2018 spiegeln 60 Jahre seines Schaffens im Bereich der Figuration. Sie sind geprägt von einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur. Otto verstand es, Körperhaltungen, Bewegungen und Gesten in einer eindrucksvollen Spannung zwischen Realismus und Abstraktion darzustellen.

Im Fokus der sieben Werkgruppen stehen weibliche und männliche Aktdarstellungen, die teils ganzfigural oder fragmentiert sind. Oft sind die Gestalten in Raumstrukturen durch Sockel, Stelen und Stützen gesetzt und erinnern an existenzielle Werke von Alberto Giacometti, Francis Bacon und Alfred Hrdlicka. Verrenkungen und Verzerrungen der Körper spiegeln Ängste und Ausgesetzsein. In einigen Fällen tragen sie groteske und karikaturhafte Züge oder weisen einen appellativen Charakter auf. In Tradition eines Albrecht Dürers oder Egon Schieles gibt es viele Selbstakte aus Bronze, die schonungslos den Körper des Künstlers wiedergeben. Sie sprechen von Würde, Verletzlichkeit und der emotionalen Verfasstheit des Menschen.

Waldemar Otto war ein bedeutender norddeutscher Bildhauer der Nachkriegsmoderne, der vor allem durch seine kraftvollen und zugleich sensiblen Bronzeskulpturen bekannt wurde. Die traumatischen Erfahrungen seiner Kindheit in Piotrków Trybunalski, wo das erste NS-Sammellager im besetzten Polen von den Nationalsozialisten errichtet wurde, haben den Pfarrerssohn nachhaltig geprägt. Nach wegweisenden Stationen in Berlin und Bremen lebte und arbeitete Otto viele Jahre in Worpswede. Dort wurde er nicht zuletzt mit der gebrochenen Biografie eines Bernhard Hoetger konfrontiert und gestaltete das künstlerische Leben entscheidend mit. Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Künstler war Otto auch ein einflussreicher Lehrer. Als Professor an der Hochschule für Künste Bremen leitete er die Abteilung für Bildhauerei und bildete zahlreiche Schüler und Schülerinnen aus, die sein künstlerisches Erbe weitertragen. In Worpswede fand Otto ein Umfeld, das seiner Kunst entsprach: die Verbindung von Landschaft, Natur und schöpferischer Arbeit. Hier entstanden viele seiner großen Skulpturen, die heute im öffentlichen Raum wie auch in Museen und zahlreichen

Kirchen zu sehen sind. Sein Werk hat dazu beigetragen, Worpswede nicht nur als Ort der Malerei, sondern auch der modernen Bildhauerei bekannt zu machen.

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