Modern | Post War | Contemporary | Galerie Thomas | The Jagdfeld Collection
am
03.12.2025,
Los
626
Taxe: € 30.000
Ergebnis: €
46.200
(inkl. Aufgeld)
IKEMURA, LEIKO
Tsu, Mie-Ken/Japan
Titel: Face (M-07-15).
Datierung: 2007.
. Technik: Tempera auf Leinwand.
Maße: 50 x 60cm.
Bezeichnung: Bezeichnet verso auf der umgeschlagenen Leinwand oben rechts: M-07-15.
Provenienz:
- Atelier der Künstlerin
- Galerie Karsten Greve, Köln (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (von Vorheriger erworben)
Ausstellungen:
- Galerie Karsten Greve, Köln 2007
- Gesellschaft der Freunde Junger Kunst e.V./ Altes Dampfbad, Baden-Baden 2007
- International gefeierte Grenzgängerin zwischen japanischer Sensibilität und europäischer Ausdruckskraft
- Ihre transkulturelle Bildsprache verwandelt das Unsichtbare in sinnlich erfahrbare Form
- Zwischen erdiger Dunkelheit und flammender Leuchtkraft entsteht in "Face (M-07-15)" eine berührende Spannung von Präsenz und Auflösung
Die japanisch-schweizerische Künstlerin Leiko Ikemura hat seit den 1980er-Jahren ein unverwechselbares Ouvre geschaffen, das heute international große Beachtung findet. Nach Studien in Osaka und Granada ließ sie sich in Deutschland nieder und etablierte sich früh durch Ausstellungen im europäischen Kunstkontext. Während ihre Anfänge von lebhaften, traumartigen Zeichnungen geprägt waren, wandte sie sich ab 1987 auch der Skulptur zu, die bis heute ein zentrales Medium ihres Schaffens ist.
Ikemuras Figuren, oft weiblich, bewegen sich zwischen Werden und Vergehen, Unbestimmtheit und Entstehung. Sie thematisieren die Fragilität kultureller Identität und zugleich eine tiefe, mythisch aufgeladene Menschlichkeit. Ihr künstlerisches Universum umfasst Malerei, Skulptur und Grafik, in denen sich Naturformen, Zwitterwesen und das menschliche Antlitz zu einer poetischen Welt verweben. Ikemura gilt als Grenzgängerin zwischen Japan und Europa - ihre Bildsprache ist transkulturell und von hoher Eigenständigkeit.
Die angebotene Arbeit "Face (M-07-15)" zeigt einen Kopf, der in dunkler, erdiger Farbigkeit aus dem Bildgrund hervortritt und zugleich von hellen, fast flammenden Pinselzügen überlagert wird. Augen, Nase und Mund erscheinen nur in Fragmenten; das Gesicht scheint zu kippen, sich aufzulösen, in Bewegung begriffen. Diese expressive Schichtung von Licht und Dunkel erzeugt eine Spannung zwischen Erscheinung und Verschwinden. Anders als ein Porträt ist das Gesicht hier Projektionsfläche innerer Empfindungen: Erinnerung, Verletzlichkeit, Vergänglichkeit. In seiner gestischen Malweise verbindet das Werk die poetische Reduktion Ikemuras mit einem expressiven Moment von Unruhe und Transformation. Damit verkörpert die Arbeit exemplarisch die Suche der Künstlerin nach einer Bildsprache, in der das Unsichtbare eine eigene, sinnlich erfahrbare Gestalt gewinnt.
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