Meissen - Dame vom Mopsorden und Kavalier des Freimaurerordens, 50387-1, Van Ham Kunstauktionen
Meissen: Dame vom Mopsorden und Kavalier des Freimaurerordens aus unserer Rubrik: Porzellan
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Meissen - Dame vom Mopsorden und Kavalier des Freimaurerordens

Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck
am 16.11.2012, Los 1630
Taxe: € 19.000
Ergebnis: € 70.950
(inkl. Aufgeld)

DAME VOM MOPSORDEN UND KAVALIER DES FREIMAURERORDENS.
Meissen. Um 1745-50. Modell Johann Joachim Kaendler, 1744 bzw. 1743.

Porzellan, farbig und gold staffiert. Dame vom Mopsorden. Auf einem hohen rechteckigen Sockel mit einschwingenden Seiten und marmorierten Reserven. Dame in ausladendem Reifrock stehend. Das Mantelkleid mit indianischen Blumen dekoriert. Zu ihren Füßen auf dem Sockel kleiner Mops unter dem Rock hervorschauend und in ihrem linken Arm einen zweiten Mops tragend. Beide Hunde mit blauen Halsbändern und violetter Blume. Kavalier des Freimaurerordens Auf einem hohen rechteckigen Sockel mit einschwingenden Seiten und marmorierten Reserven höfischer Kavalier mit Perücke und Dreispitz stehend. Der graue Gehrock mit Sternmuster dekoriert, darunter eine goldene Weste mit indianischen Blumen. Der dreieckige, weiße Lederschurz mit gelben Kanten. Um den Hals an blauem Schleifenband ein goldenes Winkelmaß tragend. Die rechte Hand erhoben und den Zeigefinger an die Lippen gelegt. Den linken Arm zu einem Postament neben ihm ausgestreckt. Darauf unter anderem ein Winkelmaß und Senkblei liegend. a) Höhe 29cm, Breite ca. 22cm. b) Höhe 30,5 cm.

a) Auf Innenseite des Sockels schwache Schwertermarke b) Auf Unterseite des Sockels sehr schwache Schwertermarke sowie Reste einer handschriftl.

Notiz in schwarzer Tinte. Zustand B. Literatur:
- Köllmann, Erich: Der Mopsorden, in: Keramos, 50, 1970, S.73-82.
- Rafael, Johannes: Zur 'Taxa Kaendler', in: Keramos, 203/204, 2009, S.25-69.
- Rückert, Rainer: Meissener Porzellan, München 1966, S.168, Nr.872 für Freimaurergruppe.

Die Figur des Freimaurers wurde von Kaendler erstmals im Jahre 1743 modelliert. In der Taxa beschreibt er sie wie folgt: '1. Frey Maurer mit Schurzfell und anderer Zubehör auf einem postament wohl angekleidet stehend, in der einen Hand einen Grund Riß habend, neben welchem postament, darauff Winckel-Haacken, Transpoteur, Circul, Bley Waage und dergl. liegen, ... 6.Thlr..' (Rafael(2009), S.54f., Nr.106).
Die bekannten Ausformungen der Figur variieren in der Ausgestaltung der Details. So liegt
beispielsweise in einigen Ausführungen ein Mops zu seinen Füßen oder an Stelle des Postaments. In der Regel aber hält der Freimaurer in seiner ausgestreckten rechten Hand eine Papierrolle. Es sind allerdings auch hier Varianten bekannt. So hält beispielsweise die Freimaurer-Figur, die sich in der Sammlung Prof. Ernst Schneider in Schloß Lustheim befindet, anstelle der Rolle einen Hammer. Auch die hier vorliegende Figur stellt eine Variante dar und hält als Zeichen der Verschwiegenheit den rechten Zeigefinger vor die Lippen. Dieser Gestus ist von einer Freimaurergruppe bekannt, welche Kaendler erstmals 1744 modellierte (vgl. hierzu bspw. Rückert (1966), Abb.872, S.210).
Das Modell der Dame des Mopsordens schuf Kaendler kurze Zeit nach dem männlichen Gegenstück im Juni 1744. In der Taxa Kaendler steht hierzu: '1. Dame vom Mopß Orden, auf einem postament stehend in der lincken Hand einen Mopß Hund haltend, auch einen zum Füßen liegend, vor die Printzeßin von Herfordt, ... 10.Thlr..' (Rafael(2009), S.61, Nr.182).
Weitere Ausformungen der beiden Figuren befinden sich beispielsweise in der Sammlung des Victoria & Albert Museums in London (Inv.-Nr. C.796-1936), der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Inv.-Nr. P.E.180) oder dem Metropolitan Museum of Modern Art in New York (Inv.-Nr. 64.101.49 und 64.101.50) und dem Musée National de Céramique in Sèvres.

Nachdem die Zugehörigkeit zum Freimaurerorden von Papst Clemens XII im Jahre 1738 durch eine Bannbulle mit der Strafe Exkommunikation belegt wurde, gründete vermutlich Clemens August von Bayern im Jahre 1740 den Mopsorden als Alternative. Es galten vergleichbare Statuten und Rituale, allerdings wurden auch Frauen zugelassen, sofern sie katholisch waren. Der Mops als Emblem symbolisierte Treue, Standfestigkeit und Zuverlässigkeit.

Profilbild Susanne Mehrgardt

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316. Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck,
am 16.11.2012, Los 1630
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