1891 Untermhaus/Gera - 1969 Singen
Modern | Post War | Contemporary | Galerie Thomas | The Jagdfeld Collection
am
03.12.2025,
Los
129
Taxe: € 40.000
Ergebnis: €
56.760
(inkl. Aufgeld)
DIX, OTTO
1891 Untermhaus/Gera - 1969 Singen
Titel: Saul und David.
Datierung: 1946.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Auf Holz kaschiert.
Maße: 104,5 x 118,5cm.
Bezeichnung: Künstlersignet und Datierung (ligiert) unten rechts: 19 Dix 46.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Galerie Kliehm, München
- Galerie Bayer, Bietigheim-Bissingen
- Privatsammlung Süddeutschland
Ausstellungen:
- Große Kunstausstellung München, 1970
Literatur:
- Löffler, Fritz: Otto Dix, 1891-1969 - Oeuvre der Gemälde, Recklinghausen 1981, WVZ.-Nr. 1946/1, Abb.
- Ausst.-Kat. Große Kunstausstellung München, Haus der Kunst, München 1970, Kat.-Nr. 696, S. 138, Abb.
- Spätwerk geprägt von einer Rückkehr zur expressiven Malerei
- Religiöse Themen werden für Dix nach dem 2. Weltkrieg wieder wichtiger und stehen oft als Sinnbild für Schuld und Sühne
- Besondere Strahlkraft durch leuchtende Farbigkeit
In seiner Schaffensphase nach dem Zweiten Weltkrieg wendet sich Otto Dix neben Porträts und Landschaften, vor allem auch religiösen Sujets zu. So entsteht 1946 in dieser Schaffensperiode auch sein Werk "Saul und David". Im Alten Testament ist die Geschichte um Saul und David erzählt: Saul war der erste von Gott erwählte König, doch er sollte aufgrund seines Ungehorsams von David als König abgelöst werden.
Daraufhin verfolgt Saul den jungen David und versucht ihn zu töten. Doch David begegnet ihm mit Güte, und übt keine Rache an König Saul. In Dix Gemälde sehen wir als Betrachtende eine Begegnung zwischen Saul und David. Der König Saul thront mächtig in der rechten Hälfte des Gemäldes, ausgestattet mit Attributen, die seine königliche Macht zeigen: purpurner Umhang, eine goldene Krone und prunkvolle Ketten. In seiner linken Hand hält Saul den Speer, mit dem er womöglich versucht hat, David zu töten. David hingegen kniet demütig vor ihm. Gekleidet in einem leichten Gewand, das beinahe durchsichtig erscheint, kniet er vor Saul und spielt auf einer Zither. Durch seinen pastosen Farbauftrag verleiht Otto Dix der ganzen Szene besonderen Nachdruck. Die Strahlkraft der Farben, die von David ausgehen, sowie seine besänftigende Geste, repräsentieren auf besonders eindrückliche Weise die Macht der Kunst über Gewalt und Tyrannei.
Johann Herkenhöner
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