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Katalog 321 Kunstgewerbe

Porzellan 1399 | $ 19.350 - 23.220 € 15.000 - 18.000 Frühe Teekanne mit Chinesenszenen. Meissen. Um 1720. Malereidekor Meissen oder Hausmalerei, um 1725. Böttgerporzellan, farbig und gold staffiert. Ballenform auf niedrigem Standring mit Röhrenhenkel und kurzer Tülle. Der flach gewölbte Deckel mit Zapfenknauf, über eine Kette mit dem Henkel verbunden. Entlang der Schulter Goldrankenbordüre. Auf den Wandungsseiten der Kanne über zwei eisenroten Ringlinien Terraininseln, durch felsartige Erhebungen flankiert. Darauf zarte Sträucher mit unterschiedlich gefiederten Blättern und Blüten, vorwiegend in Eisenrot und mit Gold gehöht. Einmal mittig ein großfiguriges Chinesenpaar über ein Schriftstück diskutierend bzw. ein einzelner Chinese mit Räuchergefäß dargestellt. Unterhalb des Tüllen ansatzes großes Goldornament, möglicherweise Monogramm HI oder CIC ligiert. Höhe 12,5cm. Zustand B. Deckelknauf in Metall ergänzt. Ohne erkennbare Marken. Provenienz: Sammlung Bethke, Dresden. Literatur: - Beaucamp-Markowsky, Barbara: Europäisches Porzellan, Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln, Köln 1980, S.89-93, Kat-Nr.20. - Ducret, Siegfried (1): Deutsches Porzellan und deute Fayencen, Baden-Baden 1962, S.280, Nr.109. - Ducret, Siegfried (2): Johann Philipp Dannhöfer oder Christian Daniel Busch?, in: Keramos, Heft 17, 1962, S.19-26. - Ducret, Siegfried: Keramik und Graphik des 18. Jahrhunderts, Braunschweig 1973. - Foster Davson, Kate: Ein bezeichneter Schokoladenbecher - Malersignatur oder Widmung? Zur Frage Lauche, Dannhöfer, Bayreuther Chinoiserien, in: Keramos, Heft 136, 1992, S.6-8. Der Malereidekor der hier vorliegenden Kanne lässt sich einer Gruppe von Böttgerporzellanen zuordnen welche vor allem von Ducret Bayreuther Malerwerkstätten, im Besonderen Johann Philipp Dannhöfer zugeordnet wurden (Ducret 1962(1) und 1973). Diese eindeutige Verortung wurde vor allem in den 60er und 70er Jahren stark diskutiert und die Möglichkeit, dass es sich um sehr frühe Arbeiten Johann Gregorius Höroldt für Meissen, eines seiner ersten Mitarbeiter oder um Hausmalereien eines Meißner Manufakturmalers handeln könnte in Betracht gezogen (vgl. Beaucamp-Markowsky 1980). Diese Dekorgruppe charakterisiert sich vor allem durch Randborten mit Bogenformen und Sternblüten, dunkel 156


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