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Katalog 382 | Zeitgenössische Kunst

EMIL SCHUMACHER Der Maler, Grafiker und Objektkünstler ist einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Informel. Von der Kunst der Nouvelle École de Paris angeregt, experimentiert er mit dem Eigenwert der Farbmaterie und ihrer psychischen Wirkung. Dabei legt er den Fokus auf die Spannung zwischen malerischer Textur und grafischer Formgeste (dies gilt auch für die Tastobjekte, die er von 1956 bis 1959 aus verschiedenen Materialen fertigt). Zudem setzt er in den 1960er und 1970er Jahren die Zerstörung des Bildträgers etwa mittels Einritzungen oder Hammerschlägen als Kompositionsmittel ein. Im Spätwerk bindet er Bildelemente in die Gestaltung ein, die Gegenstände oder Figuren assoziieren. Von 1932 bis 1935 studiert Schumacher Grafik an der Kunstgewerbeschule Dortmund. Dann wendet er sich der Malerei zu. 1947 präsentiert er seine erste Einzelausstellung und gründet die Künstlergruppe „junger westen“. Nach einem Parisaufenthalt 1951 malt er erste abstrakte Bilder. Ab 1955 nimmt er im In- und Ausland an bedeutenden Ausstellungen teil, so beteiligt er sich 1959 an der Biennale von São Paulo und an der documenta in Kassel (auch 1964), dazu erhält er zahlreiche Preise. Als Professor lehrt er von 1958 bis 1960 an der Hamburger Kunsthochschule und von 1966 bis 1977 an der Kunstakademie Karlsruhe. Ab 1968 ist er Mitglied der Berliner Kunstakademie. Darüber hinaus unterrichtet er als Gastprofessor 1967/68 an der Minneapolis School of Art und 1991 am Concorso Superiore Internazionale del Disegno der Fondazione Antonio Ratti in Como. 1969 und 1975 verbringt er längere Aufenthalte auf Djerba und ab 1971 auf Ibiza. VERTRETEN UNTER ANDEREM IN: · Emil Schumacher Museum Hagen · Museum Folkwang Essen · Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main · Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen · Sprengel Museum Hannover · Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach · Tate Britain, London · Tate Modern, London · Chelsea Art Museum, New York · San Francisco Museum of Modern Art


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