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Katalog 382 | Zeitgenössische Kunst

FRITZ WINTER Der Maler und Grafiker ist einer der herausragenden Protagonisten der deutschen Nachkriegskunst. In seinen ausgewogenen, abstrakten Kompositionen, die er ab ca. 1930 schafft, knüpft er an die Kunst des „Blauen Reiters“ wie des Bauhauses an. Ab den 1950er Jahren setzt er sich mit den Stilmitteln des Informell und der Farbfeldmalerei auseinander. Dabei sucht er stets die verborgenen elementaren Kräfte und Strukturen der Natur sichtbar zu machen. Angeregt von Werken Modersohn-Beckers und van Goghs fertigt er 1924 erste Bilder an. Von 1927 bis 1930 studiert er am Dresdener Bauhaus bei Kandinsky, Klee und Schlemmer. Zudem besucht er 1929/30 Kirchner in Davos. 1930 siedelt er nach Berlin, wo er einige Zeit im Atelier von Gabo arbeitet und die erste Einzelausstellung in Deutschland zeigt. Zudem gründet er mit Künstlerfreunden die Ateliergemeinschaft „Studio Z“. 1931/32 lehrt er an der Pädagogischen Akademie in Halle. 1937 erhält er Malverbot, zurückgezogen arbeitet Winter nun in Diessen am Ammersee. Nach dem Krieg zieht er nach München, wo er 1949 Mitbegründer der Künstlergruppe „ZEN 49“ ist. 1953 lehrt er als Gastprofessor an der Landeskunstschule Hamburg. 1954 verlässt er den Deutschen Künstlerbund nach einer Auseinandersetzung mit dem 1. Vorsitzenden Karl Hofer über die abstrakte Malerei. 1955 nimmt er eine Professur an der Kunsthochschule Kassel an und beteiligt sich an der documenta (auch 1959). 1965 präsentiert er sein Werk in der ersten großen Retrospektive. Winter erhält zahlreiche Auszeichnungen, so 1951 den 1. Preis des Deutschen Künstlerbundes Berlin, 1957 den Internationalen Grafikpreis Tokyo und 1972 den Orden „Pour le Mérite“. VERTRETEN UNTER ANDEREM IN: · Fritz-Winter-Haus, Ahlen · Fritz-Winter-Atelier, Diessen/Ammersee · Museum Folkwang Essen · Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach · Pinakothek der Moderne, München · Kunstmuseum Stuttgart – Galerie der Stadt Stuttgart, Stuttgart · Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach · Galleria d´Arte Moderna di Bologna · Kirchner Museum Davos, Schweiz · San Francisco Museum of Modern Art


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