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Katalog 393 | Discoveries

EDUARD BARGHEER 1901 – 1979 557 BARGHEER, EDUARD (1901 - 1979) „Abend-Dämmerung“. 1972. Aquarell auf Bütten. 32,5 x 43,5cm. Signiert und datiert unten rechts: Bargheer 72. Verso betitelt. Provenienz: Galerie Jaeschke, Braunschweig (Aufkleber); Privatsammlung Rheinland. € 800 - 1.000 | $ 856 - 1.070 558 BARGHEER, EDUARD (1901 - 1979) Fischerboote am Abend. 1948. Aquarell, Tusche und Bleistift auf Velin. 35 x 50cm. Signiert und datiert unten rechts: Bargheer 48. Modellrahmen. Verso befindet sich eine weitere Figurenszene (am Tisch). Provenienz: Galerie Rosenbach, Hannover; Privatsammlung Rheinland. € 800 - 1.000 | $ 856 - 1.070 Bekannt ist der Maler und Grafiker durch seine mosaikartigen lichten Aquarelle. Vom Expressionismus inspiriert entwickelt er in ihnen ein abstrahierendes Bildvokabular, mit dem er die im unmittelbaren Anblick nicht erkennbaren Erscheinungen der Realität in Chiffren umsetzt. Die Motive findet Bargheer in seiner direkten Umgebung: anfangs in der Heimat Norddeutschland, dann im Zufluchtsort Ischia, später auf Reisen durch Afrika. Nach dem Abschluss des Lehrerexamens 1923 ist er für kurze Zeit Schüler von Friedrich Ahlers-Hestermann, bildet sich aber im Wesentlichen autodidaktisch weiter. 1925 erhält er ein privates Stipendium, das ihn erstmals nach Italien führt. Exkursionen unternimmt er in den folgenden beiden Jahren auch nach Paris, Holland und Belgien. Zudem erhält er 1932/33 ein Arbeitsstipendium der Stadt Hamburg für einen Parisaufenthalt. 1928 wird er Mitglied der Hamburgischen Sezession (bis 1933). Von 1934 bis 1940 ist er Dozent an der Hamburger Kunstschule Gerda Koppel. Während einer Schweiz-Reise begegnet er 1935 Paul Klee, dessen Kunst ihn nachhaltig beeinflusst. In diesem Jahr entdeckt er Ischia, wohin er ab 1937 jährlich reist. Hier lernt er Werner Gilles kennen, durch dessen Freundschaft er viele Anregungen erhält. Die Kriegsereignisse veranlassen ihn dann, 1940 nach Forio d‘Ischia überzusiedeln. Erst Anfang der 1950er Jahre arbeitet er auch wieder in Hamburg. 1953 zeigt er in der Kestner-Gesellschaft Hannover eine erste große Retrospektive seines Werkes. 1955 nimmt er an der documenta in Kassel (auch 1959) und an der Biennale in São Paulo teil. Als Gastdozent lehrt er 1957 an der Hamburger Kunsthochschule sowie als Professor 1958 an der Accademia Tiberina, Rom, und 1962/63 an der Berliner Kunsthochschule. Zwischen 1960 und 1968 unternimmt er zahlreiche Reisen nach Nord- und Zentralafrika. 1976 gründet er die Eduard Bargheer-Stiftung zur Förderung junger Künstler. Discoveries Modern


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