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Katalog 389 | Europäisches Kunstgewerbe

1598 KLASSIZISMUS ZYLINDERBUREAU. WALNUT CLASSICISM CYLINDER BUREAU. Rietberg. Um 1800. Philipp Ferdinand Ludwig Bartscher. Nussbaum poliert. Ahorn, Pflaume und Nussbaum eingelegt, tlw. grün gefärbt und ebonisiert. Geradliniger Korpus auf Vierkantspitzbeinen. Zwei Schübe, darüber Zylinder mit herausziehbarer Schreibplatte. Zweischübiger Abschluss. Auf den Schüben in Medaillon mit Schleifenband und Feston eine Ruinenlandschaft, auf dem Zylinder in Medaillon Blumenzweige. 111x114x62 cm. Zustand A/B. Literatur: Stefan Baumeier (Hrsg.): Feine Möbel aus Westfalen. Die Manufaktur des Rietberger Hofmalers Philipp Ferdinand Ludwig Bartscher (1749-1823), Edition Braus Mai 2003. Typus vergleiche S. 160-S.168. Phillip Ferdinand Ludwig Bartscher (1749- 1823) war ein vielseitiger Künstler und Unternehmer. Er arbeitete als Maler, Restaurator, Zeichenlehrer, Kunstschriftsteller und nutzte geschickt das Nichtvorhandensein einer Tischlerzunft in seiner westfälischen Heimatstadt Rietberg zum Aufbau einer „Möbelfabrik“. Zwischen 1792 und 1806 entfaltete Bartscher eine umfangreiche Produktion, die in westfälischen Adels- und wohlhabenden Bürgerkreisen reißenden Absatz fand. Dabei entwickelte Bartscher, angelehnt an den internationalen Geschmack des Klassizismus, einen unverkennbaren Stil. Bis heute haben sich Möbel aus seiner Produktion in zahlreichen Schlössern der Region erhalten. Das hier angebotene Zylinderbüro mit zweischübigen Kommodenteil zeigt die charakteristischen Dekorationen der Bartscher-Werkstatt. Auf dem Zylinder ein Blumengebinde im Kreis, im oberen Schubkasten der Kommode ein Kanelurenfries zu beiden Seiten einer Stoffgirlande. Darunter ein Medaillon mit einer Ruinenlandschaft. Helle Fadeneinlagen gliedern die nussbaumfurnierten Flächen. Hinter dem Zylinder ein Eingerichte mit vier Schubkästen und zwei offenen Fächern. € 6.000 - 8.000 | $ 6.480 - 8.640


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