1955 Leipzig
Modern | Post War | Contemporary | Galerie Thomas | The Jagdfeld Collection
am
03.12.2025,
Los
402
Ergebnis: €
39.600
(inkl. Aufgeld)
GURSKY, ANDREAS
1955 Leipzig
Titel: Maloja.
Datierung: 1988.
Technik: C-Print.
Blattmaß: 205 x 170cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert, betitelt und nummeriert verso links auf dem Rahmen: Maloja 1988 1/4 - 12 Andreas Gursky.
Exemplar: 1/4.
Rahmen: Künstlerrahmen. Im Rahmen beschrieben.
Das Werk ist auf der offiziellen Internetseite des Künstlers aufgeführt. (www.andreasgursky.com)
Provenienz:
- Galerie Johnen + Schöttle, Köln
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (1989 von Vorheriger erworben)
- Gurskys Arbeiten sind in den bedeutendsten Museen der Welt vertreten; Retrospektiven im MoMA, New York, und im Centre Pompidou, Paris würdigten sein Schaffen
- Das Motiv "Maloja" war 1989 Teil der ersten Museumsausstellung Gurskys im Museum Haus Lange in Krefeld
- Dieses frühe Hauptwerk markiert den Übergang von der dokumentarischen zur inszenierten Fotografie
Andreas Gursky zählt zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen Fotografie und ist eine Schlüsselfigur der Düsseldorfer Fotoschule. Nach seinem Studium der Visuellen Kommunikation an der Folkwangschule Essen setzt er seine Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf fort, wo er als Meisterschüler von Bernd Becher entscheidende Impulse erhält.
Früh entwickelt Gursky eine unverwechselbare Bildsprache, die zwischen dokumentarischer Präzision und konstruierter Wirklichkeit changiert. Seine Werke zeichnen sich durch formale Strenge, präzise Kompositionen und einen distanzierten Blick aus. Gursky gilt als Erneuerer der Fotografie, indem er das Medium in den Rang großformatiger Malerei erhebt und ihm eine neue Monumentalität verleiht. Mit seiner klaren Bildarchitektur und der gezielten Nutzung digitaler Bearbeitungstechniken prägt er nachhaltig das Verständnis fotografischer Bildgestaltung am Übergang zur digitalen Ära.
Die 1989 entstandene Fotografie "Maloja" gehört zu Gurskys frühen Hauptwerken und markiert den Übergang von der beobachtenden zur inszenierten Bildauffassung. Inmitten einer weitläufigen alpinen Landschaft sitzt eine Gruppe von Menschen in einem Kreis zusammen - ein scheinbar alltägliches Picknick, das jedoch in der weiten Szenerie eigentümlich isoliert wirkt. Vor der majestätischen Bergkulisse erscheinen die Personen fast verloren; der abgestorbene Baum hinter ihnen bildet mit seiner markanten Präsenz den visuellen und symbolischen Ruhepunkt des Bildes. So verbindet Gursky das Intime mit dem Erhabenen: Das menschliche Beisammensein wirkt wie eine fragile Insel im mächtigen Gefüge der Natur. Die distanzierte Perspektive und das sanft gedämpfte Licht verleihen der Szene eine stille Spannung, in der Dokumentation und Inszenierung untrennbar ineinanderfließen. Bereits in "Maloja" deutet sich Gurskys Interesse an der Beziehung von Mensch und Umwelt an - ein Thema, das sein späteres Werk in globalen Dimensionen fortsetzt.
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