1932 Dresden
Modern | Post War | Contemporary | Galerie Thomas | The Jagdfeld Collection
am
03.12.2025,
Los
32
Taxe: € 70.000
Ergebnis: €
85.800
(inkl. Aufgeld)
RICHTER, GERHARD
1932 Dresden
Titel: Vorhang.
Datierung: 2012.
Technik: Inkjet-Print hinter Acrylglas auf Darstellungsmaß: 205 x 195cm
Bezeichnung: Nummeriert und signiert verso: 1/25 Richter. Hier zudem mit Editionsetikett.
Herausgeber: Verein der Freunde der Nationalgalerie e.V., Berlin (Hrsg.).
Exemplar: 1/25.
Rahmen: Künstlerrahmen.
Die Edition entstand nach dem Gemälde Vorhang III (hell) (WVZ.-Nr. 56) aus dem Jahr 1965. Sie ist auf der offiziellen Internetseite des Künstlers unter den Editionen gelistet. (www.gerhard-richter.com)
Provenienz:
- Sies + Höke Galerie, Düsseldorf (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
- Butin, Hubertus/Gronert, Stefan/Olbricht, Thomas (Hrsg.): Gerhard Richter - Editions 1965-2013, Ostfildern/Köln 2013, Wvz.-Nr. 153, S. 325, Abb.
- Maßstabsgetreue Überführung der ikonischen Vorlage "Vorhang III (hell)" von 1965 in eine Edition
- Beeindruckendes Format mit dreidimensionaler Wirkung
- Das Gemälde befindet sich in der Sammlung der Nationalgalerie der Staatliche Museen zu Berlin
Ein autonomes, alleiniges Sujet
Im Jahr 2012 wendet sich Gerhard Richter in einer Edition einem Motiv zu, das er 1965 unter dem Titel "Vorhang III (hell)" in Öl gemalt hatte.
Der fast fünf Jahrzehnte später entstandene Tintenstrahldruck basiert zwar auf diesem Gemälde, doch der Künstler lässt die großformatige Grafik hinter Plexiglas aufziehen, sodass sie eine glänzende Oberfläche erhält und sich somit deutlich von der Malerei unterscheidet. Das Bild zeigt eine Struktur aus vertikalen, alternierend hellen und dunklen Streifen, welche die Vorstellung des plastischen Faltenwurfs eines Vorhangs vermittelt. Als optische Täuschung zeigt der Druck die denkbar einfachste illusionistische Darstellung eines dreidimensionalen Objekts auf einer zweidimensionalen Fläche, wodurch eine greifbare Körperlichkeit der Stoffbahnen suggeriert wird.
Da die Streifen die gesamte Fläche einnehmen, entspricht der Umriss des gegenständlichen Motivs dem Umriss des Bildträgers, sodass beides zur Deckung kommt und als eins erscheint, was die Illusion noch verstärkt. In dieser Augentäuschung wird der Vorhang zum Bild und das Bild zum Vorhang. Das Textil steht hier nicht mehr wie in Altmeistergemälden der Renaissance und des Barock für das Verhüllen und Enthüllen, für das Zeigen und Verbergen, sondern es ist zum autonomen und alleinigen Sujet geworden.
Hubertus Butin.
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