1915 Kaiserswerth - 1999 Castiglione della Pescaia
Modern | Post War | Contemporary | Galerie Thomas | The Jagdfeld Collection
am
03.12.2025,
Los
23
Taxe: € 45.000
Ergebnis: €
68.009
(inkl. Aufgeld)
TRIER, HANN
1915 Kaiserswerth - 1999 Castiglione della Pescaia
Titel: "Keltern".
Datierung: 1960.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 195,5 x 129,5cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: hTrier 60. Signiert, datiert und betitelt verso oben links: hTrier 1960 "Keltern".
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
- Villa Grisebach, 123. Auktion, Lot 395 (Aufkleber)
- Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern (Aufkleber)
- Privatsammlung Schweiz
Ausstellungen:
- Mathildenhöhe Darmstadt, 1961 (Aufkleber)
Literatur:
- Fehlemann, Sabine (Hrsg.): Hann Trier - Monographie und Werkverzeichnis, Köln 1990, WVZ.-Nr. 303, Abb.
- Ausst.-Kat. Neue Darmstädter Sezession. Grosse Herbstausstellung 1961, Kat.-Nr. 377, Abb.
"Beim Malen schwebe ich. Ich tanze mit den Pinseln."
- Triers Kunst lebt von Energie und Bewegung, die er vor allem in seiner Malweise mit zwei Pinseln reflektiert
- Er gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter des Deutschen Informel
Mut zur Abstraktion
1915 in Kaiserswerth bei Düsseldorf geboren, gehört Hann Trier heute zu einem der bekanntesten Vertreter des deutschen Informel. Schon früh beginnt Hann, ein Spitzname, den sein Bruder Eduard ihm in Kindertagen gab, zu zeichnen und zu malen.
Die Inspiration für sein Schaffen sucht er in der Natur und bei regelmäßigen Ausstellungsbesuchen in Museen und im Kölner Kunstverein. Während Hann Trier in seiner Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie vor allem von den Strömungen der Moderne geprägt ist und seine künstlerische Wahrheit in der Naturtreue sucht, gehört er nach dem Zweiten Weltkrieg zu jenen, die sich in ihrem künstlerischen Schaffen von der gegenständlichen Malweise abwenden.
Trier gehört zu jenen Künstlern, Kunsthistorikern und Kunstinteressierten, die kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs die sogenannte Donnerstagsgesellschaft in Alfter bei Bonn gründen. Bei den regelmäßig stattfindenden Treffen werden aktuelle Themen aus Kunst, Kultur, Gesellschaft und Politik diskutiert. Neben Vorträgen finden im Rahmen der Donnerstagsgesellschaft auch Ausstellungen statt. Die erste Ausstellung, an der sich auch Hann Trier mit seinen Arbeiten beteiligt, wird am 20. Juli 1947 unter dem Titel "Tag der abstrakten Kunst" präsentiert.
In der Abstraktion findet Hann Trier seine künstlerische Ausdrucksweise. Begegnungen mit anderen abstrakten Strömungen, wie dem französischen Informel, inspirieren ihn seine eigenen Bilddefinitionen zu finden.
Nach Stationen in Kolumbien, New York und Hamburg, zahlreichen internationalen Ausstellungen sowie der Teilnahme an der ersten Documenta 1955, folgt Hann Trier 1957 dem Ruf an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wo er bis zu seiner Emeritierung 1990 als Professor lehrt.
Mit Pinseln tanzen
Mit Beginn der 1950er Jahre wird für Hann Trier die Linie zum zentralen Bildelement. Sie ist für ihn Energie und Bewegung. Der abbildende Charakter rückt immer mehr in den Hintergrund, während das Gemalte den Malprozess an sich reflektieren soll. Im Fokus seiner Arbeit steht die Bewegung. So beginnt Hann Trier in den 1950er Jahren auch mit zwei Pinseln gleichzeitig - in jeder Hand einen - zu malen. Als 1960 seine Arbeit "Keltern" entsteht, hat er das beidhändige Malen bereits entwickelt. Den Betrachtenden öffnet sich ein undurchdringbares Geflecht von Linien, die sich zu einer Gitterstruktur vereinen. Die schwarzen Linien auf rotem Grund wirken einerseits kontrastierend, andererseits harmonieren die Farben der Komposition auf interessante Weise miteinander. Durch die Tiefe des Schwarzes entsteht beinahe ein Eindruck von Dreidimensionalität. Je länger man das Werk betrachtet, desto mehr Ebenen der Komposition eröffnen sich den Betrachtenden. Mit der Zeit beginnt man den Rhythmus, die Bewegung, die Energie zu entdecken, von denen Hann Trier in seiner Arbeit beeinflusst ist. Schauen wir als Betrachtende genau hin, erkennen wir die unterschiedlichen Richtungen der Pinselstriche, die sich aus der beidhändigen Malweise ergeben. Die unterschiedlich eng gesetzten Linien geben hier und da den Blick auf den roten Hintergrund frei, der dadurch die Facetten seiner Intensität offenbart. Mit seinem Werk "Keltern" gelingt Hann Trier das Festhalten von Energie und Bewegung im Bild. Die Kombination aus verschlungenen Linien und kontrastierenden Farben lässt das Bild pulsieren. Betrachtet man das Bild lang genug, offenbart es, was Hann Trier meinte als er sagte, er tanze mit den Pinseln.
Johann Herkenhöner
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