Mülheimer Freiheit

Glossar

Mülheimer Freiheit

In den frühen 1980er Jahren etablieren sich an verschiedenen Orten in Deutschland und Österreich Bewegungen junger Künstler, die der vorherrschenden, verkopften Kunst der 70er Jahre eine neue, rebellische Haltung entgegensetzen und die figürlich-gegenständliche Malerei neu beleben. Auch in Köln formiert sich eine Gruppierung dieser sogenannten "Jungen Wilden", die unter dem Namen „Mühlheimer Freiheit“ international erfolgreich wird.

Ende der 1970er Jahre begegnen sich Walter Dahn und Jiří Georg Dokoupil in der Kölner Kunstszene. Die Freundschaft der beiden jungen Künstler wird zum Nährboden für eine Vielzahl experimenteller, verrückt-genialer Ideen. Gemeinsam mit Gerard Kever und Gerhard Naschberger, die Dokoupil während eines Studienaufenthaltes (1976-1978) an der Cooper Union in New York kennen lernt, sowie Hans Peter Adamski und Peter Bömmels, beziehen sie 1980 ein Hinterhofatelier in der rechtsrheinischen Kölner Straße "Mülheimer Freiheit", was zur pragmatischen Namensfindung der Gruppe führt.

Im selben Jahr findet in den Räumlichkeiten des eher konservativen Bundesverbandes Bildender Künstler in der Kölner Hahnentorburg (noch ohne Kever und Naschberger), die erste Schau der Gruppe statt, die den Titel trägt: „Wenn das Perlhuhn leise weint“. Mit ihren provokanten Arbeiten scheinen die Künstler dort alles zu versuchen, um die im Kunstbetrieb etablierten Wertmaßstäbe zu demontieren. Zu den Besuchern dieses Spektakels gehört auch der Kölner Gallerist Paul Maenz. Er ist begeistert von der revolutionären Kunstauffassung der Gruppe und bietet ihr seine Ausstellungsräume an. Die Schau „Mülheimer Freiheit und interessante Bilder aus Deutschland“ in der Galerie Paul Maenz im November 1980 wird ein Erfolg und bildet den Startschuss für die kurze aber intensive Erfolgsgeschichte der Künstlergemeinschaft.

Das Atelier in der Mülheimer Freiheit ist ein Ort des regen Austauschs und der intensiven, überaus produktiven Zusammenarbeit. Es entstehen zahlreiche Gemeinschaftsarbeiten, teilweise werden sogar ungefragt Änderungen in den Werken der Anderen vorgenommen. Die Gruppe kommt ohne ein Manifest aus, vereint sich nicht unter einer geteilten Ästhetik, sondern unter dem Drang nach Neuerung und nimmt sich, in kölscher Manier, selbst nicht zu ernst.

Als Gruppe, aber auch individuell, feiern die Künstler zahlreiche Erfolge im In- und Ausland. Der Erfolg des Einzelnen ist auch gleichzeitig das Ende der Gemeinschaft, in der sich die individuellen Protagonisten ab 1982 zunehmend ihren eigenen Projekten zuwenden.

 

Kontakt
Schließen

Wir sind für Sie da

Rufen Sie uns unter +49 (221) 92 58 62-0 an oder schreiben Sie uns. Wir werden Ihr Anliegen zeitnah bearbeiten und melden uns so bald wie möglich bei Ihnen. Bei einem gewünschten Rückruf geben Sie bitte ein Zeitfenster innerhalb unserer Geschäftszeiten (Mo–Fr 10 bis 17 Uhr) an.

Zur Kontaktseite

* Pflichtfelder: Diese Felder benötigen wir, um Ihr Anliegen korrekt umzusetzen